Torreicher Sieg für das Herren 1

20.12.2021

Am vergangenen Samstag lud das Herren 1 zur diesjährigen Finalissima in der heimischen Sporthalle ein. Exakt 44 Nasen, 88 Augen sowie Ohren verfolgten das Geschehen hinter ihren aufgesetzten Masken von der Tribüne aus. Die Spieler durften zwar ihr Hygieneaccessoire auf dem Feld ablegen, doch beim Verschnaufen auf der Bank wurden sie wieder aufgesetzt. In solchen Situationen stellte schon das regelkonforme Trinken eine grössere Herausforderung dar.

Aber nun legen wir den Virus mal bei Seite und kümmern uns um die wichtigen Dinge des Lebens – das Unihockeyspiel zwischen dem UHC Obersiggenthal und dem Herren 2 des Grasshopperclubs Zürich. Die Gäste – angereist mit 0 Punkten – wollten endlich die ersten Zähler auf ihrem Konto gutschreiben, doch das Heimteam hatte an diesem Abend gehörig etwas dagegen. Da die U21 des UHC Obersiggenthal gleichzeitig ihr Spiel austrugen, stieg das Durchschnittsalter für das Spiel der alten Garde gehörig an. Aber man wollte ja mit fairen Mitteln gegen GC antreten und sich einigermassen an ihr Durchschnittsalter angleichen.

So genug um den heissen Brei geredet, wir steigen ein in die Partie, welche furios startete. Ein bisschen mehr als 1 Minute war gespielt, da luchsten die Hoppers den Siggenthaler den Ball in der Mittelzone ab und bezwangen nach einem schnell vorgetragenen Konter Vogler im Tor des UHCO. Das Heimteam war angefixt und auf dem Wege zur Wiedergutmachung. Trobl mit einer scharfen Hereingabe in den hohen Slot, wo Füglister keine Mühe bekundete den Ball zu verarbeiten und im Tor unterzubringen. Der Kolben kam langsam aber sicher auf Touren. N. Baumgartner auf Zuspiel von Haag erhöhte kurze Zeit später mit einem seiner gefürchteten Raketenschüssen auf 2:1. Als die Unparteiischen einen Freischlag für die Hoppers aus einer an sich ungefährdeten Distanz pfiffen, interpretierte das Duo Füglister/Trobl die Rolle der Mauer wohl etwas falsch. Löchrig wie ein Laib Appenzeller Käse standen sie in der Landschaft herum, wobei Füglister noch ein wenig mehr im Abseits stand als sein Sturmcompagnon. Der Ball fand dank dieser Darlegung der «Mauer» auf direktem Weg den Abzweiger ins Tor, auch zur Überraschung von Schlussmann Vogler, welcher die ziehende Brise wohl etwas falsch eingeschätzt hatte und so daneben griff. Nach diesem Wehrmutstropfen setzten die Siggenthaler den Kopf aber keineswegs in den Sand. Goalgetter De Santis brachte seine Farben direkt nach dem Wiederanspiel auf Pass von S. Baumgartner wieder in Front. Die Grashüpfer aus Zürich steckten aber nicht auf, nur wenig später nutzten sie eine weitere Nachlässigkeit in der Hintermannschaft und glichen die Partie aus. Das vorher gescholtene Sturmduo wollte ihren Fehler vorne wieder gutmachen – und dies gelang auch. Trobl bediente hinter dem Tor den heranrauschenden Füglister, welcher die Kugel noch an Freund und Feind vorbeibuxieren musste um einen weiteren Treffer zu bejubeln (A.d.R Jubel!). Danach begnügten sich die Teams mit diesem Resultat und man genoss ein paar freie Minuten in den Katakomben.

Im 2. Abschnitt wollte man in erster Linie die Eigenfehler abstellen und sein Spiel nach vorne weiter pflegen. Dieses Vorhaben gelang formidabel. Pablo Huber mit exzellentem Zuspiel auf den freilaufenden S. Baumgartner, welcher trocken den Ball im Tor unterbrachte. «Noch beim Pausentee wurde man mir von einem weisen Mann zugeflüstert, ich solle mal abziehen. Ich packte also all meinen Mut zusammen und versorgte die Kugel im Eckigen.» Nun einfach nachlegen war das Motto. Gesagt getan, der wiedergenesene (A.d.R. nein kein Corona, jedoch wahrt man das Arztgeheimnis in aller Form) Hitz mit guter Übersicht, lancierte den mutterseelenalleinstehenden Trobl, welcher mit sehenswerter Direktabnahme für den 3-Torevorsprung besorgt war. Nun ging es aber flott zu und her, vorallem der 2. Block nahm so richtig Fahrt auf. Füglister nach erneuter Vorarbeit von Trobl schoss seinen 3. persönlichen Treffer an diesem Abend. Danach war Abwehrpatron N. Baumgartner, welcher wuchtig zum zwischenzeitlichen 8:3 das gegnerische Tor fast aus dem Sockel hievte. Vorne noch zum gefeierten Helden erklärt, sah der ebengenannte hinten wie ein junger Schulbube aus, welcher sich die Schuhe das erste Mal band. Er liess sich im 1:1 düpieren und musste aus dem Sitzen zusehen, wie der Gegenspieler zum 8:4 einschob. Regelmässige Leser wissen, dass nur selten so genau auf jemanden eingeschossen wird. Nun ja, die Redaktion kann an dieser Stelle leider nicht anders, er wird es uns aber hoffentlich verzeihen. Noch beim Pauseninterview von N. Baumgartner war von eben diesem Mann folgendes von seinen Lippen zu entnehmen: «Hier und heute verliere ich niemals eine 1:1-Situation». Naja hätte er wohl besser sein Maul nicht soweit aufreissen sollen – das Karma schlägt bekanntlich stets besonders hart zurück. Aber man möchte ja nicht so böse mit diesem feinen Herrn umgehen, er machte ansonsten eine solide Partie. Und er war auch bei der folgenden Szene auf dem Parkett und beteiligte sich am Geschehen. Nach einer sauber vorgetragenen Ballstaffette über alle 5 Feldspieler, sah am Ende der Fahnenstange Hitz den freistehenden Trobl, welcher erneut mit einer Direktabnahme die Kugel unterbringen konnte. Ein torreiches Mitteldrittel fand ein Ende.

Nur ein paar Minuten nach Wiederanpfiff, jubelte der UHC Obersiggenthal bereits wieder. Dank den Argusaugen der Unparteiischen wurde der Treffer korrekterweise dem umfunktionierenden Neoflügel Kalt gutgeschrieben, welcher einen Flatterball von De Santis noch ins Tor ablenken konnte. Füglister mit einer lupenreinen Doublette schraubte das Score danach noch auf 12:4, womit die Kuh endgültig gemolken war. Noch 5 Minütchen waren zu spielen, da schalteten die Herren in Rot ihren Betrieb ein und verschaffte so den Hoppers die Möglichkeit noch etwas für die Resultatkosmetik zu tun. Das Nachlassen war grundsätzlich völlig unnötig und sehr zum Ärger aller Beteiligten. Gleich 3 Tore liess man leichtfertig dem Gegner zu Gute kommen.

Man hätte grundsätzlich höher gewinnen können, ja müssen. Schliesslich waren die Chancen eindeutig da, auch noch mehr Treffer zu erzielen (A.d.R. oder Hitz?). Aber zu reden gab vielmehr die 7 geschenkten Eier, welche man nie und nimmer in dieser Höhe hätte einziehen müssen. Dies lag weissgott nicht an Torhüter Vogler, vielmehr an der Nachlässigkeit seiner Vorderleute. Dennoch es war ein munteres Spiel des Herren 1 und am wichtigsten sind so oder so die 3 Punkte, welche am Ende des Abends im Aargau blieben. Wie und ob überhaupt der Spielbetrieb im 2022 wieder aufgenommen wird, war bei Redaktionsschluss nicht bekannt. Deshalb bleibt uns lediglich allen Leser/-innen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. Und falls der Lesestoff nach diesem Bericht ausgehen sollte, so hofft die Redaktion, dass für euch ein unterhaltsames Buch unter dem geschmückten Christbaum liegen wird.

Aufgebot:
Baumgartner Nico, Baumgartner Sascha, Bumbacher Dominik, Canzani Tim, De Santis Nicola, Füglister Oliver, Haag Roman, Hitz Marcel, Huber Lukas, Kalt Yannick, Niederberger Simon, Leder Lukas, Trobl Colin, Vogler Fabian (T)

Telegramm:

2. Grasshopper Club Zürich II, 0:1

5. Füglister (Trobl), 1:1

8. N. Baumgartner (Haag), 2:1

14. Grasshopper Club Zürich II, 2:2

14. De Santis (S. Baumgartner), 3:2

15. Grasshopper Club Zürich II, 3:3

15. Füglister (Trobl), 4:3

23. S. Baumgartner (Huber), 5:3

26. Trobl (Hitz), 6:3

27. Füglister (Trobl), 7:3

29. N. Baumgartner (Hitz), 8:3

31. Grasshopper Club Zürich, 8:4

38. Trobl (Hitz), 9:4

45. Kalt (De Santis), 10:4

50. Füglister, 11:4

55. Füglister, 12:4

57. Grasshopper Club Zürich II, 12:5

58. Grasshopper Club Zürich II, 12:6

58. Grasshopper Club Zürich II, 12:7

News verfasst von Oliver Füglister

Platin Sponsoren

Gold Sponsoren

Silber und Bronze Sponsoren