Niederlage gegen den Leader

20.02.2022

Nach den beiden äusserst ärgerlichen Niederlagen gegen die Bern Capitals Ost vom vergangenen Wochenende wartete beim Schlussbouquet der regulären Saison der souveräne Leader aus der Kantonshauptstadt auf die Obersiggenthaler. Mit lediglich einem Punkt konnte man sich aus eigenen Kräften der undankbaren Playout-Runde entziehen, unabhängig was der direkte Kontrahent aus Langenthal in seinem Spiel machte.

Im Wissen um was es in dieser Partie ging, meldeten sich insgesamt 18 Spieler und 1 Torhüter (A.d.R. soviel wie selten zuvor) hochmotiviert bereit zur Abfahrt nach Aarau. Die Aarauer ihresgleichen hatten noch eine Rechnung mit den Siggenthaler offen, schliesslich fügten sie ihnen beim Hinspiel die einzige Niederlage der Saison zu. Ganz im Zeichen der offenen Rechnung wurde auch das eigens verfasste Programmheft der Schreiberlinge aus Aarau gestaltet und munter auf den Rängen verteilt. Im Wissen, dass hier und heute keine leichte Aufgabe bevorsteht, schiel Bandengeneral Canzani immer mal wieder auf den Liveticker des anderen Spiels. Just zu Beginn des eigenen Spiels war klar, man hat den Ligaerhalt auf sicher. Ein besonderer Dank geht hier an Sursee, welches ihre Aufgabe souverän für sich entschieden und so den Siggenthaler den nötigen Druck von den Schultern nahm.

Die Partie war von Beginn an intensiv geführt. Bereits nach 5 Minuten sahen sich die Unparteiischen gezwungen einen Strafstoss gegen die Gäste zu ahnden. Dass sie dabei den falschen Übeltäter auserkoren hatten, blieb eine Randnotiz, da die Aktion keine Zeitstrafe mit sich zog. Vogler, welcher den verletzten Frunz im Tor ersetzte, behielt die Nerven und hielt seinen Kasten rein. Kurze Zeit später war es Altmeister Hitz, welcher in Maradonamanier bei einem Vorstoss seine Hand zur Hilfe war. Anders als bei der WM 1986 sahen es diesmal die Schiedsrichter und stellten das Schlitzohr für 2 Minuten auf die Strafbank. Doch kaum auf dem Stuhl Platz genommen, durfte er sich wieder auf dem Platz begeben. Sie ahnen es, die Aarauer waren nach sage und schreibe 13 Sekunden mit ihrem Powerplay erfolgreich. Die Siggenthaler steckten nach diesem Treffer aber nicht zurück, blieben weiterhin aggressiv und belohnten sich kurz vor der Pause für ihr Engagement. Nach einer wohl sehr lange und ausgetüftelten Freistossvariante, nahm Niederberger auf Zuspiel von Leder Mass und zimmerte den Ball ins Eckige. Mit dem Zwischenresultat von 1:1 pfiffen die Schiedsrichter zum Pausentee. Viel musste nicht geändert werden in Hinblick auf die Fortführung der Partie. Entsprechend entschlossen kamen die Siggenthaler zurück aus den Katakomben.

Nach einem schnell vorgetragenen Angriff versuchte G. Baumgartner seine Mitspieler im Slot zu bedienen. Der Ball verfing sich jedoch in der Hintermannschaft der Aarauer, aber klären konnten sie ihn nicht. Füglister gedankenschnell, packte kurzerhand den «einarmigen Bandit» aus und chipte so gefühlvoll die Kugel über den Torhüter ins Netz. Es kam noch besser, die Schiedsrichter ahndeten ein regelwidriges Einsteigen mit einem Strafstoss für die Siggenthaler. Mannschaftskapitän Huber nahm sich der Verantwortung an und lief los. Doch wie im 1. Drittel bei den Aarauer, scheiterte auch er mit seinem Versuch am Schlussmann. Die Obersiggenthaler waren in dieser Phase das leicht bestimmendere Team. Genug für das Trainergespann der Aarauer, welches ihr Time-Out zogen um den Schwung zu brechen. Der Unterbruch verfehlte seine Wirkung nicht. Niederberger musste die Handbremse ziehen um einen Treffer des Gegners zu vermeiden. Dies blieb nicht unbestraft. Erneut zeigten die Unparteiischen auf den Punkt. Alle gute Dinge sind 3, dachte sich wohl auch der anlaufende Schütze der Kantonshauptstädter. Am Rande der Legalität resp. dem Stillstand versenkte dieser den Ball im Tor. Dem UHC Obersiggenthal bot sich kurze Zeit später wiederum die Chance in Führung zu gehen, als sie sich mit einem Mann mehr auf dem Platz befanden. Das Überzahlspiel war anschaulich, doch reüssieren konnte man leider nicht. Besser machte es Aarau, welches ihr Überzahlspiel nur wenige Minuten später erfolgreich gestaltete. Mit 3:2 ging es in die 2. Drittelspause.

Noch war hier nichts verloren. Dies wusste spätestens zu diesem Zeitpunkt jeder Schnauz in der Garderobe. Leitwolf Hitz packte nochmals seine letzten Unihockeykräfte in einen ansehlichen Weitschuss, welcher nur knapp am Tor vorbeirauschte. Zu seinem Glück war es die perfekte Vorarbeit für den ebenso abtretende Gilli, welcher die Kugel aus spitzem Winkel im Netz unterbrachte.

Das Momentum war zu dieser Zeit auf die Seite der Siggenthaler gekippt. Die Freude darüber war aber nur von kurzer Dauer. Es folgten die 4 rabenschwarzen Minuten der Siggenthaler. Unglückliche Abwehraktionen nutzte der Leader souverän aus und erhöhte so innert Minuten auf 7:3. Die Köpfe senkten sich mit jedem Treffer tiefer und tiefer, doch Bandengeneral richtete jedem einzelnen die Köpfe wieder auf Halbmast. Schliesslich spielte man nicht per se schlechter, nutzte vorne die sich bietenden Chancen einfach nicht aus und fing sich hinten ein paar unnötige Treffer ein. 7 Minuten vor Schluss war man wiederum in nummerischer Überzahl. 1 Sekunde nach Ablauf dieser Strafe war es Trobl, welcher in Strafraumstürmermanier einen Abpraller gekonnt im Nest der Aarauer unterbringen konnte. Als dann N. Baumgartner endlich seine Eier (A.d.R. Entschuldigung für diesen Wortlaut) auspackte und die Zügel selbst in die Hand nahm, fiel auch schon das 7:5. Denn sein Schuss zischte nur so ins Tor. Einen imaginären Assistpunkt erhielt auch der zwischenzeitlich ausgefallene Hitz, welcher dem Schützen seinen Stock und anscheinend auch seine Schussgewalt lieh. Aufmerksame Leser fragen sich nun bestimmt: Warum musste sich N. Baumgartner einen Stock von einem anderen Spieler leihen? Nun gut wir erzählen hier die ganze Geschichte in einer Kurzfassung. In den letzten Partien machte er bereits sein gesamtes Stocksortiment zu Kleinholz, woraufhin er für diese letzte Partie der Saison den nostalgischen Schläger seines Vaters auslieh. Die Lebensdauer dieses Utensils hielt gerade mal gefühlte 30 Minuten, dann war auch hier Feierabend. Trotz dem ordentlichen Verschleiss hatte Hitz Mitleid mit N. Baumgartner und schenkte ihm das nötige Vertrauen, dass wenigstens sein Stock ganz blieb. Er sollte recht bekommen- der Stock blieb bis zum Schluss ganz.

Nun aber genug über eine Randgeschichte erzählt, wir gehen wieder zurück in den Hexenkessel nach Buchs. Die Schlussminuten waren hitzig geführt. Ein stetiges auf und ab. Gute Möglichkeiten wurden von den Siggenthaler ausgelassen und so zerronnen die Minuten nur so dahin. Ein weiterer Treffer wäre eminent wichtig gewesen um den Leader nochmals ins Wanken zu bringen. Doch dieser blieb leider aus und so blieb es schlussendlich beim 7:5. Es war kein gestohlener Sieg, doch auch Sicht der Siggenthaler wäre mit ein wenig Glück mehr drin gelegen.

Es war eine über weite Strecken sehr gute Vorstellung der Siggenthaler. Lediglich in den 4 dunklen Minuten merkte man, wer der Leader und welches Team im Abstiegskampf steckte. Doch ansonsten waren sich die Teams ebenwürdig. Schade konnte man die Saison nicht mit einem Erfolgserlebnis abschliessen, doch viel wichtiger ist, dass man den Ligaerhalt geschafft hat und so auch die nächste Saison in der 2. Liga bestreiten darf. Es wäre auch nicht verdient gewesen, hätte man den Gang in die Playouts nehmen müssen. Man war fast in jeder Partie dran, verlor meist nur knapp und hätte grundsätzlich mehr Punkte verdient gehabt. Doch so ist der Sport. Das Wichtigste ist, dass der Teamzusammenhalt zu jeder Zeit grossartig war. Dies untermauerte auch die super Stimmung an diesem Spiel, wo alle an einem Strang zogen und sich gegenseitig unterstützten und lauthals anfeuerten. Es wird gemunkelt, dass dieser Teamzusammenhalt bis in die Morgenstunden abgefeiert wurde. Im Hinblick auf die nächste Saison wird es kleiner Umbruch geben, insgesamt 4 Veteranen geben ihren Austritt aus dem aktiven Sportbetrieb und überlassen ihren Platz der jüngeren Generation. Man darf schon jetzt gespannt sein, welche Gesichter man in der nächsten Saison auf den Platz sehen wird.

An dieser Stelle möchten wir uns für den Support bei allen Zuschauern, welche den Weg in die verschiedensten Hallen fanden und das Herren 1 unterstützt haben, herzlich bedanken. Wir sehen uns in der Saison 2022/2023.

Aufgebot
Aemmer Michele, Baumgartner Gianni, Baumgartner Nico, Baumgartner Sascha, Bumbacher Dominik, Canzani Tim, De Santis Nicola, Füglister Oliver, Gilli Simon, Haag Roman, Hitz Marcel, Huber Lukas (C), Jauner David, Kalt Yannick, Leder Lukas, Müller Timon, Niederberger Simon, Trobl Colin

Telegramm:

6. Team Aarau, 1:0

20. Niederberger (Leder), 1:1

23. Füglister, 1:2

34. Team Aarau, 2:2

40. Team Aarau, 3:2

44. Gilli (Hitz), 3:3

44. Team Aarau, 4:3

44. Team Aarau, 5:3

46. Team Aarau, 5:3

48. Team Aarau, 7:3

54. Trobl (N. Baumgartner), 7:4

57. N. Baumgartner (Haag), 7:5

News verfasst von Oliver Füglister

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