Im 4. Anlauf klappt’s

15.01.2023

Im grössten «Sauhudelwetter» ging am Sonntag die Reise in die Hauptstadt nach Bern oder genauer gesagt zumindest in die Nähe davon. In der Sporthalle Moos Gümligen fand das Sonntagnachmittagsspiel zwischen den Bern Capitals Ost und dem UHC Obersiggenthal statt. Nach 3 Niederlagen en suite in den Direktduellen, wollte man endlich diese Negativserie beenden und etwas Zählbares aus Bern mitnehmen. Die eingangs erwähnte miese Witterung tat der guten Stimmung im Team keinen Abbruch.

Die einzigen die ein wenig ins Schwimmen kamen waren lediglich die Chauffeure, welche sich im Kampf gegen die Wasserlachen und die Windböen wacker schlugen und so alle Insassen sicher am Zielort abliefern konnten. Das obligate Einlaufen unter freiem Himmel fiel aber dieses Mal regelrecht ins Wasser, also konzentrierte man sich lieber auf die eigenen Jonglierkünste, für welche man sich extra im Abschlusstraining noch den Feinschlief holte.

Nun aber zum Wesentlichen an diesem Nachmittag. Der Fahrplan war allen klar. Man wollte sich auf die eigenen Stärken konzentrieren, gegen vorne Chancen erarbeiten und hinten den Laden dicht machen umso mit einem guten Gefühl und dem Wissen alles gegeben zu haben nach Hause zu gehen. Die Umsetzung des Plans verlief nicht schlecht, nur das Resultat liess zu wünschen übrig. Nach einem regelrechten Tohuwabohu infolge eines schlecht ausgeführten Wechsels, stand plötzlich ein Hauptstädter frei. Dieser bekundete keine Mühe um Torwächter Frunz zu bezwingen. Die Herren in Rot liefen also fortan einem Rückstand nach. Es war nicht so, dass sie sich nicht bemühten, diesen Fehlstart zu beheben, aber richtig zwingend war man leider zu selten vor dem gegnerischen Kasten. So blieb es beim knappen Rückstand auch nach 20 Minuten. Zeit die Köpfe durchzulüften. Noch blieb genügend Zeit auf der Anzeigetafel das Spiel zu drehen. Also ruhig Blut war die Devise.

Die erste dicke Chance bot sich den Siggenhaler in nummerischer Überzahl kurz nach Wiederanpfiff. Der Ball lief gefällig, man kam zu aussichtsreichen Abschlüssen. Doch die Hauptstädter hatten das Glück auf ihrer Seite, als der Ball auf der Torlinie hin- und herkullerte ohne dabei die Linie im vollen Umfang zu überqueren. Die 2 Minuten der Überzahl verstrich dahin, doch irgendwie merkte man, dass es nicht mehr lange gehen kann, bis die Siggenthaler ihren ersten Treffer bejubeln konnten. Nach einem deutlich zu hoch angesetzten Luftschlag (A.d.R. da hat wohl einer Unihockey mit Baseball verwechselt) vor dem Tor der Berner bot sich erneut eine ausgezeichnete Gelegenheit. Kalt auf J. Frunz, welcher die kleinste erdenkliche Lücke im Bollwerk entdeckte, versorgte die Kugel gekonnt im Nest. «Wir werden regelmässig auf unsere Sehleistung getestet. Schliesslich müssen wir mit unseren Dampfern auch die kleinen Enten im Teich sehen und mit einem Manöver möglichst umkurven umso zu verhindern, dass sie auf der Strecke bleiben. Das gehört also zur Grundausbildung jedes Seemannes», so der souveräne Schiffskapitän. Der Bann nun endlich gebrochen, merkte man sichtlich, wie ein Ruck durch die Mannschaft ging. Nun war der UHCO spielbestimmender. Der Gegner nur noch mit schnell vorgetragenen Kontern gefährlich. So war es nur logisch, dass der nächste Treffer auf Seiten der Gäste fallen musste. Abwehrdirigent Höppli mit einem regelrechten Energieanfall, liess zuerst seine direkten Gegenspieler wie Parkuhren stehen, bediente den mitlaufenden Füglister und dieser netzte sehenswert zur 1:2 Führung ein. Bei der Ein-Tore-Führung blieb es bis zum Pausentee. Beine hochlagern für den Schlussabschnitt war nicht, zu eng das Resultat. Also musste weiterhin vehement auf einen weiteren Torerfolg hingearbeitet und Hinten weiterhin die Schüsse geblockt resp. pariert werden.

Das Unterfangen wurde auch gleich mitangepackt. Die Siggenthaler kreierten weiterhin gute Abschlussmöglichkeiten, wobei die Berner weiterhin nur vereinzelt mit ihrem Konterspiel gefährlich vor Torwächter Frunz auftauchten. Doch es war ein heisser Seiltanz, je länger die Partie ging. Nach einem geblockten Schuss schalteten die Berner zügig um und zündeten den Turbo. Mit Erfolg, denn der Berner konnte im höchsten Eiltempo auch noch A. Frunz bezwingen und so begann die Partie wieder von Null. Non di nuovo oder auf Deutsch nicht schon wieder, dachte sich wohl auch der kleinste Siggenthaler-Anhänger auf der Tribüne. Kurz nach dem Ausgleichstreffer bot sich dem UHCO zum 2. Mal in diesem Spiel die Chance sich im Überzahlspiel auszutoben. Der Ball lief auch dieses Mal sehr flüssig. Sie erarbeiteten sich mehrere hochkarätige Chancen, verfehlten aber zum teils kläglich das Gehäuse. Die Mannen liessen sich ab der verpassten Chance nicht entmutigen und drückten auch in nummerischer Gleichzahl weiterhin auf den wahrscheinlich siegbringenden Treffer. Nach einem erfolgreichen Forechecking wurde der Abschluss von Bumbacher zwar noch abgewehrt. Füglister gedankenschnell als Erster an der freiliegenden Kugel, bediente den in Vergessenheit geratene Jauner, welcher nach einem leichten Zögern sich dann doch noch entschied, den Ball ins lange Eck zu befördern. Endlich… doch noch war nicht Schluss. Eine Abwehrschlacht wollte man umgehen und so suchten die Siggenthaler auch weiterhin ihr Glück in der Offensive. Der heute omnipräsente Höppli sah, dass sich viel Verkehr auf dem Weg zum gegnerischen Tor tummelte. So entschied er sich, konsequent den Abschluss zu nehmen. Der Ball flog regelrecht an Freund und Feind vorbei und hätte wohl auch das Tor um Meilen verfehlt. Gut stellte sich Füglister mit seinen «Radwädli’s» noch in den Weg. Er spannte kurz seinen Musculus gastrocnemius an, umso dem Ball die nötige Richtungsänderung mitzugeben. Der Ball im Tor, die Sache war geritzt. Die Hauptstädter liessen zwar in Folge nichts unversucht, ersetzten ihren Schlussmann durch einen zusätzlichen Feldspieler. Aber die Hintermannschaft inkl. Schlussmann A. Frunz liess nichts mehr anbrennen und brachten so die 3 Punkte ins Trockene.

Es war ein regelrechter Arbeitssieg. Die Hauptstädter machten es den Siggenthaler erneut schwer, aber diesmal blieben sie bis zum Schluss konzentriert am Werke und belohnten sich für den engagierten Auftritt. Über das ganze Spiel gesehen, ist der Sieg nicht gestohlen. Man hatte mehr und vor allem die besseren Abschlüsse. Aber man muss sich auch eingestehen, dass wenn die Hauptstädter effizient unterwegs gewesen wären, die Partie auch durchaus einen anderen Verlauf hätte nehmen können. Aber hätte wäre Fahrradkette, der Sieg wurde wohlbehütet in den Aargau manövriert. Auch mit ein Grund, dass zumindest ein Auto den obligaten Besuch bei Ronald ausliessen um die Punkte auch sicher zu Hause im Tresor abzuliefern.

Aufgebot:
Baumann Nico, Baumgartner Gianni, Baumgartner Nico (C), Baumgartner Sascha, Bumbacher Dominik, Canzani Tim, De Santis Matteo, De Santis Nicola, Egger Flurin, Frunz Andreas (T), Frunz Jonas, Füglister Oliver, Haag Roman, Höppli Philipp, Jauner David, Kalt Yannick, Niederberger Simon, Schoop Manuel, Trobl Colin

Telegramm:

4. Bern Capitals Ost, 1:0

31. J. Frunz (Kalt), 1:1

39. Füglister (Höppli), 1:2

47. Bern Capitals Ost, 2:2

56. Jauner (Füglister), 2:3

58. Füglister (Höppli), 2:4

News verfasst von Oliver Füglister

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