29.01.2023
Nach einer unglücklichen Niederlage aus der Hinrunde war man auf Wiedergutmachung gegen den Kantonsrivalen Unihockey Aargau United. Mit zwei intensiven und fokussierten Trainings war der Grundstein gelegt, am Samstagabend zur Primetime die geforderte Leistung und den Biss abzurufen, um hier etwas zählbares aus Wohlen mitzunehmen.
Der Start gelang dem Gast mustergültig. Höppli in gewohnter Eisbrechermanier tankte sich gleich nach dem Anspiel durch die Hintermannschaft durch, servierte Füglister die Kugel auf dem Silbertablett. Beim ersten Versuch blieb er noch mit der Vorhand im Abwehrbollwerk hängen, doch der Ball kam umgehend wieder zurück zu ihm und nun schoss er halt mit der Rückhand – mit Erfolg. Nach sage und schreibe 10 Sekunden ging der UHCO in Führung. Der UHCO weiter dominant im Spiel, drängten in den kommenden Minuten auf einen weiteren Treffer. Doch auch das Heimteam war nun wachgerüttelt und kamen ihrerseits ebenfalls zu guten Abschlussmöglichkeiten. Die beiden Torhüter oder das Gestänge verhinderten jedoch weitere Treffer und so ging es mit der knappen, aber zu diesem Zeitpunkt verdienten 0:1 Führung für die Gäste in die Pause.
Alle wussten, hier und heute war etwas zu holen. Aber es würde ein Kampf über weitere 40 Minuten werden. Und das wohl Wichtigste in dieser Partie wird sein, die nötige Ruhe zu bewahren, auch wenn es hitzig und stets am Rande der Legalität oder teilweise auch darüber zu- und herging. Der Start in den 2. Abschnitt gelang den Siggenthaler überhaupt nicht. UAU nun mit mehr Drive, fingen immer wie öfters die Angriffe der Gäste ab und kamen ihrerseits zu guten Abschlussmöglichkeiten. Diese münzten sie – sehr zum Ärger der Siggenthaler – auch in Tore um. 3 Tore innerhalb von gerade mal 4 Minuten gelang ihnen in dieser Phase. Gut, dass danach das Heimteam plötzlich mit 6 Feldspieler auf dem Feld herumturnten. Die Unparteiischen sahen dieses Vergehen umgehend und verwiesen einen Protagonisten auf die Strafbank. Das Powerplay zwar gefährlicher als das erste, aber noch nicht zwingend genug. Zum Glück hatte der Gegner ein wenig Nachsicht. Höppli auf den freistehenden S. Baumgartner, welcher sehenswert auf 3:2 verkürzen konnte. Doch der kommende Aufschwung hielt nicht lange, wieder ein Doppelschlag mit zum Teil gütiger Mithilfe der Hintermannschaft besiegelte das 5:2 zur Drittelspause. Hinzu kam, dass sich in diesem Abschnitt Flügelspieler C. Trobl nach einem Misstritt mit einem geschwollenen Knöchel frühzeitig in die Katakomben verabschieden musste. Ein herzliches Dankeschön an die mobile Samaritervereinigung Siggenthal für die erste Hilfestellung.
Noch war das Spiel nicht rum, noch war genug Zeit da, das Ruder herumzureissen. Der UHCO setzte fortan alles auf eine Karte, forcierte 2 Linien und versuchte so das Spiel noch einmal spannend zu machen. Zuerst ging der Schuss jedoch nach hinten los, wieder ein nahezu geschenktes Tor später hiess es 6:2. Doch die Mannen in Rot gaben nicht auf, versuchten weiter vorwärts zu gehen und die sich bietenden Chancen zu nutzen. Nach einem hartnäckigen Forechecking war es Bumbacher, welcher den langersehnten Torerfolg schaffte. Es kam noch einmal ein Funken Hoffnung auf. Als dann 6 Minuten vor Schluss die Obersiggenthaler wieder einmal in nummerischer Überzahl austoben konnten, war es N. Baumgartner, welcher auf Zuspiel von seinem Bruder S. Baumgartner mit einer schön anzusehenden Direktabnahme reüssierte. Nur noch 2 Treffer. Der UHCO nun drückend, kam zu weiteren aussichtsreichen Chancen, doch rein wollte keine Kugel mehr und so blieb es schlussendlich beim 6:4. Wenigstens konnte man in einer anderen Sportart – genauer gesagt im Schwingen – als Punktesieger aus dem Sägemehl hervortreten. J. Frunz erhielt mit einem sauber ausgeführten «Brienzer» eine glatte 10 von der Jury, als er seinen stets haltenden Gegenspieler kurzerhand auf den Rücken legte.
Es war ein hitziges Derby, in welchem sicherlich mehr drin gelegen wäre für die Siggenthaler. Zu viele geschenkte Tore in Form von Unkonzentriertheit oder Unglück war ein Grund für die Niederlage. Der andere lag aber auch an der Offensivabteilung, welche zu wenig zwingend war vor dem gegnerischen Gehäuse. Zudem genügt es leider nicht, nur 2 Drittel ansehlich zu spielen. So muss man sich eingestehen, dass es nicht gereicht hat und man die Niederlage in dieser Art und Weise hinnehmen und trotz allem vorwärts auf die kommenden Aufgaben schauen muss.
Aufgebot:Baumann Nico, Baumgartner Gianni, Baumgartner Nico (C), Baumgartner Sascha, Bumbacher Dominik, Canzani Tim, De Santis Nicola, Egger Flurin, Frunz Andreas (T), Frunz Jonas, Füglister Oliver, Haag Roman, Hoffmann Adam (T), Höppli Philipp, Kalt Yannick, Niederberger Simon, Petranca Siro, Schoop Manuel, Weibel Dario
Telegramm:
1. Füglister (Höppli), 0:1
23. Unihockey Aargau United, 1:1
25. Unihockey Aargau United, 2:1
27. Unihockey Aargau United, 3:1
30. S. Baumgartner (Höppli), 3:2
33. Unihockey Aargau United, 4:2
35. Unihockey Aargau United, 5:2
41. Unihockey Aargau United, 6:2
43. Bumbacher, 6:3
57. N. Baumgartner (S. Baumgartner), 6:4
News verfasst von Oliver Füglister
