Herren 1 mit 2. Sieg en suite

03.10.2021

Die Verletzungshexe nahm Einzug im Lager des UHC Obersiggenthals. Da unter der Woche nochmals zusätzlich Spieler auf die Verletztenliste gesetzt werden mussten und zudem sich noch einige an den Stränden sonnten, war lange nicht klar, ob überhaupt noch Spieler gefunden werden konnten für die 3. Meisterschaftsrunde. Am Vortag wäre noch das diesjährige Cuphighlight auf dem Programm gestanden. Doch für diese Partie musste man im Vorfeld – schweren Herzens – die weissen Fahnen schwingen.

Es hätte nur wenig Sinn gemacht, mit 8 Spielern ein Spiel gegen einen gestandenen NLB-Verein auszutragen, im Wissen, dass gleich tagsdarauf wiederum eine Partie anstehen würde. So fokussierte man sich voll und ganz auf die Aufgabe gegen den Grasshopper Club Zürich II am Sonntag, bei welchem man dank Spielern aus der eigenen Jugendakademie mit 10 mehr oder weniger gesunden Spielern antreten konnte. Da auch der Gastgeber aus der Kantonshauptstadt nicht sichtlich mehr Personal ins Rennen schickte, so waren die Grundvoraussetzungen für beide Teams in etwa die gleichen. Anträge beider Teams, ob man nicht besser das kleine Feld aufstellen möchte, wurden von den Unparteiischen abgewiesen. Man sei ja schliesslich nicht zum Plausch hier, war die knallharte Rückantwort.

Klug, überlegt und ein haushälterischer Umgang mit den Kräften waren die Schlagwörter in der Kabine. Der ebenfalls verletzte und somit als Interim-Bandengeneral hantierende Canzani war angetan vom Engagement seiner Schützlinge. «Hinten standen sie wie ein Fels in der Brandung und gegen Vorne klappte das Umschaltspiel vorzüglich», so der Übungsleiter. Im 1. Drittel hatte man weit mehr Anteile am Spiel als der Gegner, eine Führung wäre verdient gewesen. Doch man liess die Chancen (noch) liegen. Kleiner Spoileralarm: Dies sollte sich während der Partie noch erheblich ändern. So blieb es nach 20 Minuten Spielzeit beim torlosen 0:0.

Für den 2. Abschnitt wollte man da weitermachen, wo man aufgehört hatte. Die Konzentration weiterhin hochhalten, Fehler vermeiden und aus einer kompakten Defensive die Belohnung mit Toren in der Offensive einfahren. Bumbacher mit seiner ersten Partie in dieser noch jungen Saison fasste sich ein Herz, umkurvte die Hintermannschaft des Gegners wie Slalomstangen am «Chuenisbergli» und netzte sehenswert ein. «Wurde auch Zeit», murmelte Frunz auf der Ersatzbank noch mit halbvollem Mund vor sich hin. Nun gelang es auch den Zürchern, besseren Zugriff auf’s Spiel zu erhalten. Ab und an brennte es lichterloh im Verteidigungsriegel der Siggenthaler. Torwächter Vogler behielt aber mit seinen Argusaugen stets den Überblick über’s Geschehen und entschärfte jeden Versuch der Stadtzürcher. Kurz vor Ende der Drittelspause war aber auch er machtlos und musste hinter sich greifen. Zeit für das Pausenbuffet, dachten sich alle. Ausser einer wollte sich den Schokoriegel noch extra verdienen. Mit einem Auge schielend auf die Anzeigetafel und mit dem anderen visierte er die weite Ecke an. Verteidigungspatron Niederberger hatte beides im Blickwinkel, legte nochmals alles in die Waagschale und schloss entschlossen ab. Die Uhr blieb bei exakt 39:59 stehen und da zappelte der Ball tatsächlich noch im Netz. Dank diesem erneuten Führungstreffer durften sich alle ohne schlechtes Gewissen die Bäuche vollschlagen, um mit der nötigen Energie ins 3. Drittel steigen zu können.

Jetzt nur nicht nachlassen, weiterhin war jeder angehalten, seine Aufgabe zu erledigen und sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Huber, kurz vor Wiederanpfiff noch angestachelt, wann dann sein Tor endlich fallen würde, kam dieser Aufforderung mit Bravour nach. Sage und schreibe 39 Sekunden war die Partie alt, da blitzte sein Torhunger auf und so schoss er auf Zuspiel von Haag in unnachgiebiger Manier das 3:1 für seine Farben. GC Zürich II hatte daraufhin keine passende Antwort mehr übrig, währenddessen setzten die Siggenthaler zur Kür an. Niederberger schickte Füglister mittels gekonnter Flanke auf die lange Reise. Dieser wusste etwas anzufangen damit. Spielerisch leicht schoss er wortwörtlich den Vogel ab und hämmerte den Ball volley in die Maschen. Die Szenen überschlugen sich nun. Wenig später liess Bumbacher die Hintermannschaft zu Statisten degradieren. Mit lockersitzenden Händchen war er für einen weiteren Treffer der Siggenthaler besorgt. Wer hat noch nicht, wer will nochmal? So die Devise in dieser Phase. Der nimmermüde Huber setzte De Santis mustergültig in Szene, welcher für den Rest und somit für das 6:1 besorgt war. Die Flügelzange Trobl und Jauner machte seinem Namen alle Ehren, so machten sie den Korridor für den anlaufenden GC-Spieler zu. Trobl gedankenschnell, schnallte sich die schnellen Kuven unter die Füsse und stürmte solo auf den Schlussmann zu. Diese Möglichkeit liess er sich nicht nehmen und so stand es bereits 7:1. (A.d.R. das Team freut sich auf eine Lieferung des berüchtigten Hopfentees). «Scheint so, als wäre jetzt die Zeit des offenen Scheunentors», liess sich Baumann zitieren. Auf der Höhe der Mittellinie zog er ab. Der Ball an Freund und Feind vorbei, landete schlussendlich im Nest der Zürcher. Dass die Obersiggenthaler zwar zwischenzeitlich und auch danach noch je einen Treffer hinnehmen mussten, war zwar ärgerlich, aber mehr als eine Randnotiz nicht würdig. Ein kleiner Schmunzler gab es aber trotzdem noch. Urplötzlich tauchte Ersatztorwart Frunz im Liveticker unter den Torschützen auf. Wir können im Nachgang die Gemüter beruhigen, er weilte nicht auf dem Feld und wuchtelte mit einem Holzknebel rum. Diese Info stellte sich also als Fakenews heraus.

Glücklich und zufrieden liess sich das Rumpfteam die Punkte schmecken. Es war ein beherzter Auftritt mit viel Demut und Hingabe. Verdient holten sie die Ernte nach Hause. Man hofft nun inständig an die Fähigkeiten der Heilungsfee, damit möglichst bald das Team in Vollbestand agieren kann und die Zuhausegebliebenen auf dem Feld anstatt vor der Glotze das Spiel verfolgen und vorallem auch mitgestalten können.

Aufgebot:
Aemmer Michele, Baumann Nico, Bumbacher Dominik, De Santis Nicola, Frunz Andreas (T), Füglister Oliver, Jauner David, Haag Roman, Huber Lukas (C), Niederberger Simon, Trobl Colin, Vogler Fabian (T)

Telegramm:

26. Bumbacher (Haag), 0:1

39. GC Zürich II, 1:1

40. Niederberger (Trobl), 1:2

41. Huber (Haag), 1:3

46. Füglister (Niederberger), 1:4

49. Bumbacher, 1:5

51. De Santis (Huber), 1:6

57. Trobl, 1:7

59. GC Zürich II, 2:7

59. Baumann (Haag), 2:8

60. GC Zürich II, 3:8

News verfasst von Oliver Füglister

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