Herren 1 erkämpft sich einen Punkt im Aargauer Derby

22.01.2024

Nach einem völlig verschlafenen Start und fast kompletter Abwesenheit im ersten Drittel kämpft sich der UHCO nach deutlicher Führung ins Spiel zurück. Beim Stand von 8:8 geht es in die Verlängerung, in der man das Spielfeld etwas unglücklich als Verlierer verlassen muss.

Das erste Derby dieser Saison gegen Unihockey Aargau United war noch sehr präsent in den Köpfen, konnte man dieses doch in extremis und nach wiederholten Rückständen für sich entscheiden und viele positive Emotionen daraus mitnehmen. Genau daran wollte man denn auch anknüpfen. In der Theorie so weit so klar. Dass Theorie und Praxis aber nicht übereinstimmen müssen, zeigte sich schon sehr schnell. Das Startanspiel ging verloren, die Gastgeber griffen direkt an. Vor dem Tor wurde denn auch ein Querpass gespielt, der von Andrin Luciani gekonnt abgewehrt wurde, aber dadurch unglücklicherweise im eigenen Tor landete. So war man nach gerade einmal 6 Sekunden bereits im Rückstand. Und es sollte noch schlimmer kommen. Nur wenig später wurde auf Freistoss für UAU in der Ecke des UHCO entschieden, der verteidigende Spieler spielte den vor dem Tor zu liegen kommenden Ball im Schutzraum und es gab Penalty für das Heimteam. Dieser wurde nach 49 gespielten Sekunden verwandelt und so stand es bereits 2:0. Immerhin ergab sich in der 3. Minute die Möglichkeit, zu verkürzen, musste doch ein Spieler von Aargau United wegen eines Stockschlags auf die Strafbank. Und die Gäste aus Obersiggenthal wussten in diesem Powerplay zu überzeugen. Nach runde einer Minute in Überzahl legte Colin Trobl für Curdin Caflisch auf, der auf 2:1 verkürzte. Wer nun aber hoffte, dass die Obersiggenthaler dadurch ins Spiel kamen, täuschte sich. Zwei weitere Überzahlsituationen in diesem Drittel verstrichen ungenutzt, die Gastgeber konnten hingegen bis zur 18. Minute zwei weitere Tore nachlegen. Als dann in der 19. Minute auch die erste Strafe gegen den UHCO in Person von Luca Rüede wegen Stockschlags ausgesprochen wurde, drohte weiteres Ungemach. Und so sollte es auch kommen, wenn auch wieder sehr unglücklich. Ein Schuss, der deutlich über das Tor hinweggeflogen wäre, landete an der Schulter von Andrin Luciani und von dort erneut im eigenen Tor. Der Pechvogel des Spiels war also schnell gefunden. Wegen einer weiteren Strafe 4 Sekunden vor Drittelsende gegen Christoph Hummel wegen Stossesn ging man auch noch mit einer weiteren Hypothek in die Drittelspause.

In dieser nahm man sich sehr viel für das restliche Spiel vor, doch es galt zunächst, die Unterzahlsituation schadlos zu überstehen. Dies gelang allerdings nicht. Und nur knapp 3 Minute später stand es dann schon 1:7 aus Sicht des UHCO. Doch dieses Tor bewirkte etwas in der Mannschaft. Plötzlich war man engagiert, spielte plötzlich mit und kreierte auch Chancen. Der Kampfgeist war nun endgültig geweckt. Nur 9 Sekunden später lag der Ball dann auch zum zweiten Mal im Tor von Aargau United. Dominik Bumbacher vollendete das Zuspiel von Nico Baumann. Und der UHCO hielt den Druck auch anschliessend aufrecht, nur weitere 84 Sekunden später stocherte Rudolf Würsch den Ball nach einem Abschluss von Adrian Grylka zum 7:3 über die Linie. Dies veranlasste die Gastgeber, nun ihr Timeout zu nehmen. Dadurch fanden sie in der Defensive wieder ins Spiel. Die Obersiggenthal waren nun definitiv die bessere Mannschaft, die Ostaargauer konnten aber mit Nadelstichen auch immer wieder gefährlich vor dem Tor des UHCO auftauchen. Doch auf beiden Seiten fielen keine weiteren Tore in diesem Drittel.

In der zweiten Pause ging dann nochmals ein Schub durch die Mannschaft des UHCO. Man übernahm nun klar das Spieldiktat und war deutlich spielbestimmend, die Aargauer blieben aber mit Kontern gefährlich. Doch das erste Erfolgserlebnis gehörte dem UHCO: Dominik Bumbacher spielte auf Colin Trobl, der den Ball sehenswert in den Maschen versenkte. Doch nur wenig später könnten die Gastgeber einen Konter fahren, der erfolgreich zum 8:4 verwertet wurde. Doch Aufgeben kam für den UHCO nicht in Frage, schliesslich lag man auch im Hinspiel phasenweise deutlich zurück. Rund 90 Sekunden waren nach dem Gegentor gespielt, da brachte Adrian Grylka seine Farben wieder auf 3 Tore heran. Und noch blieben über 12 Minuten zu spielen. Als dann kurze Zeit später zum wiederholten Male ein Spieler des UAU auf der Strafbank Platz nahm, bot sich den Gästen die Möglichkeit, das Skore weiter zu verkürzen. Und genau dies gelang Tim Clerc dann auch rund 10 Minuten vor Ende. Das Spiel war also wieder offen und der UHCO drückte weiter. Nur eine Minute nach dem 6. Tor gelang Adrian Grylka denn auch das 7. nach Zuspiel von Colin Trobl. Und in der 54. Minute bot sich erneut in Überzahl die Chance auf den Ausgleich. Doch nicht der UHCO hatte dort die erste grosse Möglichkeit, sondern die Gastgeber, die aber alleine vor dem Torhüter Daniel Gisin scheiterten. Praktisch im Gegenzug glich Nico Baumann nach Zuspiel von Tim Clerc das Spiel wieder aus. Das Spiel war also nach 54 Minuten wieder neu lanciert. Trotz weiterer teilweise hochkarätiger Chancen konnte der UHCO aber nicht mehr reüssieren und somit ging es in die Verlängerung.

Und dort kamen ganz offensichtlich die Erinnerungen an das Spiel gegen die Bern Capitals wieder zurück, war die Verunsicherung doch spürbar. Dadurch fanden die Aargauer wieder zurück ins Spiel und konnten dem UHCO nun wieder auf Augenhöhe begegnen. Die beiden Teams neutralisierten sich dabei aber mehrheitlich gegenseitig und Grosschancen waren Mangelware. In der 67. Minute gab es dann einen Freistoss für Aargau United auf der Höhe der Mittellinie. Nach einem kurzen Pass schoss der Aargauer Gabriel Fuchs den Ball in Richtung Tor, vor welchem sich eine Menge Spieler versammelt hatten. Um sich breit zu machen und den Ball trotz beeinträchtigter Sicht abwehren zu können, zog Daniel Gisin den Arm an den Körper, doch genau in diesem Moment kam der Ball angeflogen und wurde durch den Torhüter ins eigene Tor gelenkt. Das dritte Eigentor an diesem Nachmittag besiegelte dadurch die Niederlage des UHCO.

Für das nächste Spiel gilt es nun, einen Weg zu finden, zu Spielbeginn bereit zu sein. Ausserdem muss man die Verunsicherungen durch Rückschläge irgendwie abstellen, vor allem in wichtigen Situation wie einer Verlängerung. Viel Zeit dazu bleibt nicht, denn am kommenden Samstag, dem 27. Januar 2024, steht um 19:00 Uhr in der heimischen Sporthalle Obersiggenthal das Rückspiel gegen Unihockey Langenthal-Aarwangen an und dann muss man wieder bereit sein.

Matchtelegramm Unihockey Aargau United – UHC Obersiggenthal

Tore: 01. N. Müller 1:0; 01. G. Fuchs 2:0; 04. C. Caflisch (C. Trobl) 2:1; 15. S. Fuchs (D. Lüscher) 3:1; 17. D. Bohler (J. Gisler) 4:1; 20. E. Kurmann (J. Gisler) 5:1; 21. M. Lauener (J. Gisler) 6:1; 24. G. Fuchs (N. Müller) 7:1; 24. D. Bumbacher (N. Baumann) 7:2; 26. R. Würsch (A. Grylka) 7:3; 43. C. Trobl (D. Bumbacher) 7:4; 47. Y. Zeindler 8:4; 48. A. Grylka 8:5; 51. T. Clerc 8:6; 52. A. Grylka (C. Trobl) 8:7; 54. N. Baumann (T. Clerc) 8:8; 67. G. Fuchs (E. Kurmann) 9:8

Strafen: 6x 2 Minuten gegen Unihockey Aargau United; 2x 2 Minuten gegen UHC Obersiggenthal

Aufstellung UHCO: Daniel Gisin; Yannick Kalt, Andrin Luciani, Curdin Caflisch, Luca Rüede, Tim Clerc; Nico Baumann, Christoph Hummel, Dominik Bumbacher, Markus Leu, Florian von Däniken; Roman Haag, Nicola Rüede, Adrian Grylka, Rudolf Würsch, Colin Trobl; Nicola De Santis, Thomas Leu; Manuel Schoop (Trainer)

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