Eine Niederlage für das Herren 1

10.10.2021

Nicht das erste Mal in dieser noch jungen Saison trat das Fanionteam mit einem Rumpfkader an. Dass die Aufgabe gegen den UHC Sursee eine andere Hausnummer sein würde, als in der vergangenen Woche war selbst den nicht so eifrigen Buchmachern klar. Den Mannen stand ein physisch geführtes Spiel mit wenig Freiräumen für die kreative Offensivabteilung bevor.

Entweder wirkte der Kaffee nicht mehr oder die abenddämmerliche Müdigkeit machte sich bei den Spielern breit. Der UHCO verpennte nämlich komplett die Startminuten. Selbst Interimsübungsmeister Canzani fiel dies auf. «Die Augenlieder mancher Spieler hingen regelrecht auf Halbmast. Kein Wunder sieht man hier nicht das gesamte Spielfeld». Der Gegner aus Sursee hingegen kam wie die Feuerwehr aus der Kabine und schnupperte schon früh am Führungstreffer. Einzig Torwächter Frunz war hellwach auf seinem Posten und pflückte die ihm um die Ohren fliegenden Bälle ein ums andere Mal gekonnt herunter. Doch selbst den mitfiebernden Zuschauern war klar, dass irgendwann der Bann gebrochen würde und Frunz nicht alles ausbügeln konnte, was seine Vordermänner vermasselten. Mit einem Doppelschlag innert 2 Minuten war es dann soweit und der UHC Sursee zog davon. Zeit endlich aufzuwachen und auch etwas für das Spielgeschehen zu tun. Abwehrmeister Baumgartner – zurück nach seiner Verletzung – nahm all seinen Mut zusammen und packte seine Energie in einen Weitschuss. Der Ball «verhäderte» sich jedoch im letzten Abwehrriegel. Füglister sah den freiliegenden Ball und zirkelte diesen aber doch noch über die Linie. Von nun an war man besser im Spiel, obwohl die grösseren Spielanteile dennoch den Gästen gehörten.

Für den 2. Abschnitt wollte man diesen Umstand ändern, denn verloren war diese Partie noch lange nicht. Es kam jedoch anders, gelinde gesagt ein Drittel zum Vergessen. Zwar erspielten sich die Siggenthaler mehr Chancen als noch im Startdrittel, doch leistete man sich vor allem im Spielaufbau und in den Abwehrbemühungen einige haarsträubende Fehler. Der UHC Sursee liessen sich ihre Visiere während dem Pausentee wohl vom kantonalen Schützenmeister genauer einstellen und so nutzten sie die sich bietenden Möglichkeiten ein ums andere Mal aus. Schlussmann Frunz war in dieser Phase nicht zu beneiden, wurde er zu oft allein auf weiter Flur gelassen. Zwar entschärfte er teils mirakulös die Abschlüsse der Gäste, doch musste er sich auch insgesamt 4x bezwingen lassen. Hängende Köpfe machten sich auf und neben dem Spielfeld breit. Zeit für Büllknabe Baumgartner ein Machtwort zu sprechen und seinen Mannen die Meinung zu geigen.

Mit der Hypothek von 1:6 nahmen sie den letzten Abschnitt in Angriff. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn hier nochmals Spannung in die Partie reinkommen würde. Doch aufgeben war nicht. Man wollte zumindest einen guten Abschluss finden und sich nicht kampflos «abwatschen» lassen. Baumgartner liess seinen giftigen Worten zuvor auch Taten folgen. Gilli bediente bei einem Freischlag eben diesen Baumgartner, welcher abermals seinen wuchtigen Schuss unter Beweis stellte. Diesmal stand niemand mehr im Wege und so musste das Tornetz den zischenden Ball stoppen. Die Obersiggenthaler nahmen nun das Zepter eindeutig in die Hand und erspielten sich mehrere gute Tormöglichkeiten. Huber wurstelte sich mit einem Energieanfall irgendwie durch die Abwehrbäume der Gäste und schloss im Dickicht halb im Fallen das 3:6 für seine Farben. Zu viel des Guten für den Gästecoach, welcher kurzerhand sein Time-Out einzog. Den Gästen schien mit andauernder Spieldauer der «Pfus» auszugehen. Ihnen half, als Niederberger nach einem Stockschlag in die Kühlbox geschickt und sie in Überzahl agieren konnte. Diese Chance nutzte der UHC Sursee und stellte das Score auf 3:7. Doch die Herren in Rot rannten weiter munter an. Niederberger auf Wiedergutmachung aus, liess seine berüchtigte Bogenlampe von dannen ziehen. Sein Adressat, der freistehende Bumbacher, welcher mit feinem Händchen den Ball über die Linie brachte. Weitere gute Chancen wurden jedoch liegen gelassen und so blieb es schlussendlich beim 4:7. Einen Aufreger gab es aber noch. Kurz vor Schluss verkeilten sich Trobl mit seinem Gegenspieler in einem Laufduell um den Ball ineinander. Beide küssten zu Boden, wobei der Spieler von Sursee unglücklich hart mit dem Kopf aufprallte. Die Partie wurde kurzerhand unterbrochen und der Gesundheitszustand des Spielers gecheckt. Wir wünschen an dieser Stelle gute Besserung und hoffen, dass nichts Schlimmeres geschehen ist. Doch das war nicht der eigentliche Aufreger, sondern lediglich der Beginn davon. Ein Mitspieler des verletzen Spielers war etwas zu aufmüpfig und nutzte eine wohl nicht ganz jugendfreie Wortwahl gegenüber Trobl. Nur blöd, dass auch der Unparteiische direkt neben ihm stand und so den Mann aus Sursee mit Glattrot unter die Dusche schickte. Das war’s dann aber auch.

Der Sieg von Sursee geht in Ordnung. Über das ganze Spiel gesehen hatten sie mehr Spielanteile und sich auch die klareren und zahlreicheren Chancen erspielt. Ein gutes Drittel genügt gegen einen solchen Gegner bei Weitem nicht. Zugutehalten muss man aber die Moral der Mannschaft, dass sie sich nochmals aufrafften und im Schlussdrittel ein anderes Gesicht präsentierten. Man hofft nun aber inständig darauf, dass die Verletzten und Ferienkinder für die nächste Aufgabe wieder einsatzfähig sein werden, damit man endlich mal in Vollbesitz der Kräfte agieren kann.

Aufgebot:
Aemmer Michele, Baumann Nico, Baumgartner Nico, Bumbacher Dominik, Canzani Tim, De Santis Nicola, Frunz Andreas (T), Füglister Oliver, Gilli Simon, Haag Roman, Huber Lukas (C), Niederberger Simon, Trobl Colin

Telegramm:

6. UHC Sursee, 0:1

8. UHC Sursee, 0:2

13. Füglister (Baumgartner), 1:2

27. UHC Sursee, 1:3

31. UHC Sursee, 1:4

33. UHC Sursee, 1:5

40. UHC Sursee, 1 :6

42. Baumgartner (Gilli), 2:6

51. Huber, 3:6

53. UHC Sursee, 3:7

55. Bumbacher (Niederberger), 4:7

News verfasst von Oliver Füglister

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