Ausser Spesen nichts gewesen

14.02.2022

Nachdem der Meisterschaftsbetrieb für rund 2 Monaten die Schotten dicht machte, hiess es vergangenes Wochenende für die Spieler des Herren 1 «ran an die Säcke» – und das gleich 2x en suite. In regelrechter Playoffmanier stand aufgrund eines Nachtragsspiels ein Hin- und Rückspiel gegen die Bern Capitals Ost auf dem Programm. Für Spannung war im Vorfeld gesorgt, ging es doch für die beiden tabellarischen Nachbarmannschaften um wichtige Punkte im Abstiegskampf. Aufgrund des allgemein gültigen Sonntagarbeitsverbots sowie dem frühzeitigen samstäglichen Redaktionsschluss fassen wir nun beide Spiele kurz und kompakt zusammen, um die Leserschaft auf den aktuellen Stand zu bringen.

Das 1. Spiel verlief zu Beginn auf Augenhöhe – die Teams mussten sich wohl zuerst noch ein wenig beschnuppern, um dann kurze Zeit später endlich so richtig loszulegen. Nach 8 Minuten eröffneten die Gäste aus der Hauptstadt das Score. Dabei blieb es aber nicht lange. Bumbacher mit einem Energieanfall schloss sein Solo mit einem «kurligen» Backhandschuss erfolgreich ab. Mit fortschreitender Spieldauer bekundeten die Siggenthaler immer wie mehr Mühe, das angeschlagene Tempo der Gäste mitzugehen. Noch vor dem Pausentee gingen sie so dem Spielverlauf entsprechend wiederum in Führung. Der Gang aus den Katakomben verlief nicht ganz nach dem Gusto der Gastgeber. Anstatt den Ausgleich zu erzielen, fingen die Siggenthaler sich Hinten wieder Einen ein. Doch die Reaktion liess diesmal nicht auf sich warten. Füglister in nummerischer Unterzahl, liess im 1 gegen 1 dem Schlussmann keine Chance und verkürzte auf 2:3. Schön nach dem Motto «Einmal ich und einmal du» war nun wieder der Gast an der Reihe und sie liessen sich nicht 2x zum Tanz bitten. Erneut stellten sie die 2 Tore-Führung im Nu wieder her. Doch auch dieser Nackenschlag brachte die Siggenthaler nicht aus dem Konzept. Es sei schon fast gesagt, sie brauchen diesen Extranervenkitzel. Trobl auf Baumann waren für den erneuten Treffer für das Heimteam besorgt. Das Spielchen ging weiter. Ein weiteres Mal war man mit den Gedanken noch irgendwo, nur nicht beim Spielgeschehen. Und so stellten die Berner nicht mal eine Zeigerumdrehung später den alten Vorsprung wieder her. Mit 3:5 aus Sicht der Aargauer galoppierten die Springpferde in ihre Ställe um sich über die vollen Futtertroge herzumachen. Vollgenährt und voller Motivation kam das Heimteam aus der Pause zurück und übernahm sogleich das Zepter in die Hand. Die Gäste, nun mehr und mehr mit Verteidigungsarbeit beschäftigt, brachten die Zeit vorderhand noch über die Bühne. 5 Minuten vor Schluss war der Riegel dann definitiv gebrochen. G. Baumgartner auf Zuspiel seines älteren Bruders erzielte das 4:5. Und nur 1 Minute später war es Trobl, welcher nicht wusste wie ihm geschah, den Ball aber nach einer satten Hereingabe von Füglister von ihm abgelenkt im Tor wiedersah. Der Jubelschrei fiel euphorisch aus und verstummte abrupt, als aus dem Nichts die Gäste nach einem wilden Hühnerhaufen vor dem Tor von Frunz, doch tatsächlich noch einen Treffer ergaunern konnten. Ein regelrechter Schock für die aufkommenden Siggenthaler, von welchem sie sich nicht mehr erholen konnten. Und so zerrannen die Minuten dahin, ohne Torerfolg des Heimteams. Es blieb schlussendlich beim knappen 5:6 aus Sicht des UHCO’s.

Der Stachel sass tief in den Knochen der aufopfernd kämpfenden Siggenthaler. Doch die Geschichte war ja erst zur Hälfte geschrieben, noch blieb ihnen beim Rückspiel die Chance auf die Wiedergutmachung. Bereits am nächsten Tag düsten sie mit viel Selbstvertrauen im Gepäck bei strahlenden Wetterverhältnissen nach Gümligen. Die Konzentration und der Fokus bereits beim Einspielen voll auf’s Spiel gelegt, waren alle Spieler heiss auf die bevorstehende Aufgabe. Der Start misslang dem Team aber komplett. Obwohl sie gute Ansätze nach vorne vorzuweisen hatten, so war gefühlt jede Chance des Gegners ein Treffer. Torwächter Frunz konnte einem regelrecht leidtun, da ihm keine Schuld an Treffern traf. Der Kragen platzte dann endgültig, als der 3. Treffer fiel – ein Timeout musste her um einen Ruck durch die Mannschaft zu geben. Die Unterbrechung verfehlte ihre Wirkung nicht. Trobl aus schier unmöglichem Winkel zimmerte seinen Drehschuss in die Maschen. Mit dem 3:1 Rückstand gingen die beiden Teams in die wohlverdiente Pause. N. De Santis nahm den Schwung gleich mit aus der Kabine und setzte die Aufholjagt nach feiner Einzelleistung fort. Nur noch 2:3.  Doch es zeigten sich Parallelen zum Spiel am Vorabend. Alsbald man einen Treffer mit viel Aufwand erzielen konnte, so wurde man gleich wieder für Unzulänglichkeiten abgestraft und so sahen sich die Siggenthaler dem 4:2 konfrontiert. Niederberger schickte Bumbacher auf die Reise, welcher aus spitzem Winkel den Schlussmann der Capitals bezwingen konnte. Nun hiess es den Bann endlich mal brechen. Mit dem Glück des Tüchtigen oder besser gesagt des Gegners Pech kullerte die Kugel nach einem «Zwicker» von Leder über die Linie. Es kam gar noch besser für die Gäste. G. Baumgartner auf Zuspiel von N. Baumgartner hämmerte den Ball regelrecht unter den Querbalken. Das ging eindeutig zu schnell für die Hintermannschaft der Berner. Doch die heiligen 7 Götter meinten es an diesem Wochenende überhaupt nicht gut mit dem UHCO. Anstatt auf dem Gaspedal zu bleiben, schlichen sich wieder unnötige Fehler ein. Und wie so oft, nutzten die Gegner die sich ihnen bietenden Chancen ohne mit der Wimper zu zucken aus. Die Schlussminuten begannen, da mussten die Siggenthaler regelrecht Dreck fressen. Torhüter Frunz riskierte Hand und Fuss und wurde unglücklich und ziemlich schmerzhaft für seinen Einsatz bestraft. Ein ausgekugelter Finger war nach einem Stockschlag (welcher unerklärlich keine Strafe mit sich zog) das Resultat. Die sportliche Rivalität wich sofort für die Gesundheit. So renkte ein Capitalsspieler den Finger kurzerhand wieder ein – Besten Dank auch von der Redaktion für diese vorbildliche Mithilfe. Doch die Schmerzen blieben und da kein Ersatzmann vor Ort war, biss Frunz die letzten Minuten auf die Zähne – wir ziehen den Hut vor diesem Herrn. Ärgerlich für die gesamte Mannschaft war als 5 Minuten vor Schluss die Hauptstädter mit 6:5 in Führung gehen konnten. Nicht schon wieder…. Und auch diesmal kamen der UHCO nicht mehr zurück in die Partie. Und so stand man sichtlich enttäuscht ein weiteres mit leeren Händen da.

Beide Partien waren auf Messer’s Schneide – hätten auf beide Seiten kippen können. Spannend für den neutralen Zuschauer, glücklich für die Bern Capitals Ost und sehr ärgerlich für den UHCO. Doch solche Geschichten schreibt nun mal der Sport. Manchmal gewinnst du, manchmal verlierst du. Wichtig ist von solchen Niederlagen wieder aufzustehen und nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Alles war nicht schlecht, aber es genügt halt eben nicht, wenn man auch nur 5% nachlässt. Nun heisst es die Ärmel wieder hochzukrempeln und nach vorne zu schauen. Am nächsten Wochenende wartet mit dem souveränen Leader aus Aarau jedoch ein äusserst schwieriges Los auf die Siggenthaler.

Aufgebot UHCO 12.02.2022
Baumann Nico, Baumgartner Gianni, Baumgartner Nico (C), Bumbacher Dominik, Canzani Tim, De Santis Matteo, De Santis Nicola, Frunz Andreas (T), Füglister Oliver, Haag Roman, Hitz Marcel, Jauner David, Kalt Yannick, Niederberger Simon, Trobl Colin

Telegramm:

8. Bern Capitals Ost, 0:1

12. Bumbacher, 1:1

17. Bern Capitals Ost, 1:2

26. Bern Capitals Ost, 1:3

34. Füglister, 2:3

38. Bern Capitals Ost, 2:4

39. Baumann (Trobl), 3:4

39. Bern Capitals Ost, 3:5

56. G. Baumgartner (N. Baumgartner), 4:5

57. Trobl (Füglister), 5:5

58. Bern Capitals Ost, 5:6

Aufgebot UHCO 13.02.2022:
Baumann Nico, Baumgartner Gianni, Baumgartner Nico, Bumbacher Dominik, Canzani Tim, De Santis Matteo, De Santis Nicola, Frunz Andreas (T), Füglister Oliver, Haag Roman, Hitz Marcel, Huber Lukas (C), Jauner David, Leder Lukas, Niederberger Simon, Trobl Colin

Telegramm:

5. Bern Capitals Ost, 1:0

9. Bern Capitals Ost, 2:0

12. Bern Capitals Ost, 3:0

19. Trobl (G. Baumgartner), 3:1

28. N. De Santis, 3:2

30. Bern Capitals Ost, 4:2

36. Bumbacher (Niederberger), 4:3

41. Leder, 4:4

49. G. Baumgartner (N. Baumgartner), 4:5

50. Bern Capitals Ost, 5:5

56. Bern Capitals Ost, 6:5

News verfasst von Oliver Füglister

Platin Sponsoren

Gold Sponsoren

Silber und Bronze Sponsoren