Herren 1 verliert das Spitzenspiel

04.02.2019

Die Vorzeichen hätten durchaus besser sein können für das Meisterschaftsspiel vom vergangenen Sonntag. Mit einem Kader von gerade mal 14 Nasen oder auch 28 Ohren machte man sich auf den Weg nach Münchenstein, wo der Leader Unihockey Langenthal Aarwangen II für das Spitzenduell wartete. Das Fanionteam des UHC Obersiggenthals hatte sehr viele Absenzen zu beklagen. Einerseits befanden sich viele Protagonisten in den Skilagern, immer auf der Suche den nächsten Beat Feuz in ihren jeweiligen Gruppen zu entdecken und anderseits lagen auch ein paar Verletzte in den Lazarettbetten zu Hause. Umso wichtiger war es, dass man mit Kalt und Crelier zwei Combacks bejubeln konnte. Zusammen mit den übrigen Schnäuzen stand ihnen eine Herkulesaufgabe bevor. Vorsichtshalber lieh man sich vom rekonvaleszenten Torhüter Frunz noch einen Betonmischer für diesen Tag aus. Doch ob diese Vorsichtsmassnahme genügen würde, zeigte sich wenig später auf dem Feld.

Damit auch die letzten Muskeln wieder aufgewärmt und gelockert waren, machten sich die Mannen auf zur Aufwärmrunde. Unter der Federführung vom gefühlt 5. Assistenzcaptain und Leitwolf Hitz (a.d.R. er machte seine Sache sehr ordentlich) wurde konzentriert gearbeitet. In der abschliessenden Matchansprache gab der Trainerstaff die Marschroute für ihre Schützlinge bekannt. Das Augenmerk wollte man in diesem Spiel klar auf die Defensive legen und mit schnellem Umschaltspiel den Gegner überraschen. Dies gelang in den ersten paar Spielminuten auch nicht schlecht. Es war klar, dass der Gegner viel Ballbesitz haben wird, aber richtig gefährlich wurde es nie vor dem Kasten von Torwächter Vogler. Man war sich nicht zu schade, die Schüsse zu blocken, den eigenen Mitspielern auszuhelfen und so dem Gegner keinen Platz in der gefährlichen Zonen zu gewähren. Kleine Aussetzer könnten aber fatale Folgen haben. Dies bekamen die Siggenthaler dann auch schmerzlich zu spüren. Mit 2 Unachtsamkeiten stellte ULA seine Klasse unter Beweis und reüssierte ohne mit der Wimper zu zucken. Das weisse Ballett liess sich durch diesen Rückschlag aber nicht beirren. Sie spielten ihr Spielsystem weiter und glaubten weiterhin an ihre Chancen. Linebacker Höppli fing in der Mittelzone einen Ball ab und setzte gleich zum unermüdlichen Sololauf an. Als dann der Platz doch auszugehen schien brachte er die Kugel mit dem letzten Energietropfen aufs gegnerische Tor. Via Pfosten und einem anschliessenden „Gestocher“ vor dem Tor kullerte der Ball dann doch noch hinter die Torlinie. Dieser Treffer zum 1:2 war auch gleichbedeutend mit dem Pausenresultat.

Im 2. Drittel merkte man plötzlich, wie der Leader nicht mehr ganz so souverän agierte. Fehler schlichen sich ab und an ein und genau diese wollte man aus Sicht der Siggenthaler ausnutzen. Doch die geforderte Kaltschnäuzigkeit wurde anscheinend im Siggenthal vergessen gegangen (a.d.R. das nächste Mal gehört diese zur obligatorischen Packliste dazu). Dies änderte sich auch nicht, als ein Langenthaler wegen Bodenspiels auf der Strafbank Platz nehmen durfte und der UHCO in Überzahl agieren konnte. Anstatt den Ausgleichstreffer zu schiessen, erzielte ULA mit einem schnell vorgetragenen Konter den äusserst ärglichen Shorthander zum 1:3. Mit diesem Resultat verliessen die beiden Mannschaften für 10 Minuten die Bühne. Gestärkt durch das gewohnt reichhaltige Buffet – geliefert vom Cateringservice „La Cucina a Nedi“ – schöpften die Mannen nochmals Mut für den Schlussabschnitt.

Dieser Mut wurde gestärkt mit der 2. Strafe gegen ULA. Das Verdikt: Bodenspiel. Es schien so, als ob diese mittelalterliche Unihockeyregel bis heute den Weg nicht bis nach Langenthal geschafft hat. Denn jedes Mal schauten sie ungläubig in die Gesichter der Unparteiischen. Die Geschenke lagen somit auf dem Präsentierteller. Doch die Siggenthaler nahmen diese nicht an. Und weil ihnen die Zeit so langsam aber sicher davonlief, versuchten sie die Gegner mit Pressing aus der Reserve zu locken. Dies gelang trotz schwindender Kräfte mehrheitlich recht gut, aber gegen Vorne fehlte noch immer die dringend gebrauchte Durschlagskraft. Gegen Ende der Partie musste man sich dem Gegner schliesslich beugen und so die Treffer 4 und 5 hinnehmen, welche aber nicht mehr relevant waren.

Es war ein intensives und hart geführtes Spiel, welches aber stets im fairen Rahmen blieb (ein paar kleine Scharmützel hier mal ausgeklammert). Auch wenn die Schiedsrichter nur selten gelobt werden, so gebührt dem jungen Schiedsrichterduo Respekt und Anerkennung für die gute Leistung. Schlussendlich ist der Sieg von ULA nicht gestohlen. Sie machten mehr für’s Spiel und wurden belohnt. Eine aufopfernde Leistung des dezimierten Kaders genügte an diesem Tag leider nicht um hier Punkte einzufahren. Trotzdem darf man viel Positives aus dem Spiel mitnehmen. Dies ist auch wichtig, steht schon das kommende Wochenende das nächste Spiel auf dem Programm. Dann werden auch hoffentlich die einten oder anderen Schneehasen wieder mit von der Partie sein.

News verfasst von Oliver

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