Spiel 1: UHCO – Glattal Falcons II

18.03.2019

Am vergangenen Sonntag war es endlich soweit. Das Herrenteam des UHC Obersiggenthals empfing im ersten Playoffspiel die Falken aus dem Glattal. Insgesamt 145 Zuschauer pilgerten zu diesem Grossereignis in die GoEasy Arena und sorgten so für einen gelungenen Rahmen dieser spannenden Affiche. Das Trainertrio konnte fast aus dem Vollen schöpfen und stellte so eine schlagkräftige und topmotivierte Mannschaft auf‘s (Schlacht-)Feld.

Man zog zwar nicht gleich in den Krieg gegen die benachbarten Raubvögel, trotzdem liess manch einer sich zu einer Kriegsbemalung in Form eines Schnauzes/Bartes verleiten. Ein besonderes Exemplar durften die zahlreich erschienen Zuschauer und auch seine Mitspieler bei Trucker Keller bewundern, welcher sich einen vorgängigen Besuch beim hauseigenen Barbier gönnte und sich so auf das 1. Playoffspiel einstimmte. Gezupft, getrimmt und gestrählt betraten die beiden Teams das Feld und so viel vorne weg: Es wurde ein denkwürdiges Spiel.

Nun aber alles der Reihe nach. Die Obersiggenthaler agierten zu Beginn weg noch ein wenig nervös. Ungewohnte Abstimmungs- und Abspielfehler waren zu sehen. So war es nicht verwunderlich, dass die Gäste aus dem Glattal nach rund 1:20 Minuten in Führung gingen. Der UHCO konnte in der Folge die Anfangsnervosität ablegen und fand so immer wie besser ins Spiel hinein. Bumbacher auf Zuspiel von Huber erzielte den verdienten Ausgleich. Als rund 5 Minuten vor Ende des 1. Drittels Abwehrgeneral Kistler mit einem Weitschuss die erstmalige Führung erzielen konnte, war auch dem Letzten in der Halle klar, dass hier weit mehr als nur ein Früchtekorb zu holen war. Ein intensives Drittel war vorbei. Mit der 2:1 Führung im Rucksack wurde zum Pausentee in der Garderobe geladen. Die Mannen waren voll im Fahrplan. Nun musste man einfach dort anknüpfen wie man aufgehört hatte und so weiter sein Spiel durchziehen.

Kurz nach Beginn des 2. Drittels verlor Trobl im Eifer des Schussgefechts einen Schuh und wollte fortan ohne diesen weiterspielen um seine Kameraden an der Front nicht im Stich zu lassen. Sein Vorgehen wurde durch das Schiedsrichtergespann mit einer 2 Minuten-Strafe sanktioniert. Ein Blick ins Regelbuch hätte genügt um zu sehen, dass dies keine Strafe mit sich zieht. Es war aber der einzige Fehler, des sonst tadellos agierenden Duos. Zum Glück für die Obersiggenthaler hatte dieser keine Folgen; man überstand die Strafe schadlos. Leider wurde nur kurze Zeit später mit (Jungfeld-)Weibel erneut ein Siggenthaler in die Arrestzelle geschickt, dieses Mal wegen eines unerlaubten Stockschlages. Das Boxplay funktionierte auch dieses Mal sehr gut. Ja man hatte sogar die Möglichkeit auf einen Shorthander. Dieser wurde aber durch den Schlussfalken in Extremnis abgewehrt. Kaum war die Strafe abgesessen wurde eine regelwidrige Rettungsaktion von Libero Niederberger geahndet, was einen Penalty mit sich zog. Der Glattaler Penaltyschütze liess Tormann Vogler keine Chance und verwertete abgeklärt zum 2:2 Ausgleich. Nun hatten die Falken Lunte gerochen. In der Spielhälfte waren es sie, die den Führungstreffer bejubeln konnte. Irgendwie war der UHCO in dieser Phase des Spiels nicht Herr der Lage. So wurde nach einem leichtsinnigen Fehler im Aufbau ein Glattaler alleine auf die Reise auf Vogler geschickt. Flying-Höppli konnte gerade noch so den Ball von der Torlinie wegkratzen. Trotz der atemberaubenden Klärungsaktion zeigten die Unparteiischen erneut auf den Punkt. Somit kam es wiederum zum Penaltyduell. Doch anders als beim ersten Mal behielt Vogler die Oberhand und parierte den Abschlussversuch mirakulös. Dies gab den Herren Mum. 1 Sekunde vor Ende des 2. Drittels brachte Kistler auf Vorarbeit von Späher Trobl seine Farben wieder zurück ins Spiel. Somit stand es 3:3 und das Spiel begann wieder von Vorne.

Viel ändern musste man nicht. Die Leistung war bis jetzt gut und es zeigte sich ein Hitchcock-Finale ab. Der letztmals noch als Siebenschläfer betitelte Bumbacher war heute (wohl unter Einfluss von manchen Energiedrinks) wach wie selten zuvor. Auf Pass von Dauerbrenner S. Baumgartner netzte er eiskalt ein und brachte so sein Team in Front. Die Falken aus Zürich waren um eine Antwort nicht verlegen und glichen postwendend aus. Es kam noch schlimmer, nur wenige Sekunden später zappelte der Ball schon wieder im Netz von Vogler. Zu viel des Guten, dachte sich das Trainergespann und nahm sein Time-Out. Der Ausgleich lag in der Luft, doch irgendwie wollte er (noch) nicht fallen. Und dann geschah das, was in einer solchen Phase der Genickbruch sein kann. 3 Minuten vor Abpfiff erzielten die Gäste das wo möglich siegbringende 4:6. Viele dachten sich wohl, das wars. Nicht so der hellwache Bumbacher, welcher heute einen Sahnentag einstrich. Er erzielte auf finalem Zuspiel von S. Baumgartner den Anschlusstreffer. Viel Zeit blieb den Herren aber nicht mehr. Tormann Vogler machte Haag als 6. Feldspieler Platz. Dieser sorgte für merklich viel Unruhe im gegnerischen Schützengraben. Das war wichtig, denn als S. Baumgartner mit unbändigen Willen zum Slapshot ansetzte, sah der Torhüter wohl höchstens sein Allerwertester. Haag duckte sich im richtigen Moment um nicht gleich todumfallen zu müssen und so schoss das Geschoss an Freund und Feind vorbei ins Netz. Die Halle bebte – es war so als ob die Herren soeben das Spiel entschieden hätten. Beim 6:6 blieb es bis zum Schluss und da es in den Playoffs einen Sieger geben muss, musste die Verlängerung über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Jeder Fehler könnte der Entscheidende sein und so agierte man sehr vorsichtig auf beiden Seiten. Jede Schussmöglichkeit wurde wahrgenommen. So auch in der 2. Minute, als Glattal nach einem Freischlag abzog und der Schuss via Umwegen den Weg ins Tor fand. Aus die Maus – Finito. Ein denkwürdiges Spiel kam zum Ende. Den heutigen Kampf hat man zwar verloren, doch die „Schlacht“ noch lange nicht.

Die Obersiggenthaler zeigten über weite Strecken des Spiels einen starken Auftritt. Man zeigte viel Herzblut und Einsatzwillen stets zum Wohl des gesamten Teams. Jeder packte mit an und unterstützte den Anderen. Leider musste man sich beim 1. Aufeinandertreffen dem Oberklassigen beugen. Aber man darf viel Positives ins nächste Spiel mitnehmen. Jetzt waren die Zürcher die Glücklichen, mal schauen wie es beim nächsten Spiel ausschaut.

Das nächste Aufeinandertreffen findet bereits nächsten Samstag um 13:30 Uhr in MZH Dürrbach in Wangen bei Dübendorf statt. Und schon tags darauf findet im nahegelegenen Brugg in der Mühlimatt (Anpfiff 17:00 Uhr) das 3. Spiel statt. Das Fanionteam freut sich über eine ebenso tolle Unterstützung wie im heutigen Spiel. Es braucht jeden Einzelnen – sei es als Teil der Mannschaft oder als Fan/Supporter. Auf geht’s…

News verfasst von Oliver Füglister

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