Herren 1 siegt im Spitzenspiel

19.11.2019

Das Wetter trüb, kalt und nass – perfekte Bedingungen also um ein Unihockeyspiel auszutragen oder den Tag im kuschelig warmen Bett zu verbringen. Dies dachte sich wohl auch Siebenschläfer Kalt, der zum Besammlungszeitpunkt des Fanionteams noch in den Federn lag…

Gemäss sicherer Quelle erfuhr die Redaktion, dass er am Vorabend seine «Fähigkeiten» an der Spielkonsole aufbessern wollte. Ob sich dies tatsächlich noch lohnt, lassen wir mal im Raum stehen, schliesslich geht’s hier ums Unihockey und nicht um irgendwelche Nebenschauplätze. Seine Teamkameraden hatten aber erbarmen und liessen ihn noch auf den Tross in Richtung Deitingen aufspringen. Deitingen, war da nicht mal was? Aufmerksame Leser dieser Kolumne dürften hier wohl aufhorchen, da schon der eine oder andere Fahrer in der Vergangenheit auf Abwegen geraten ist. Somit war klar, dass man hier und heute nur die erfahrensten «Rennfahrer» ans Steuer setzte und so kamen alle ohne Probleme im Solothurnischen an.

Das Wetter war zum überraschen vieler genau gleich schlecht wie im Siggenthal. Das Trainertrio kannte aber kein Pardon und schickte seine Schützlinge für eine kurze Fussballeinheit nach draussen. Das nicht jeder gerade einen Freudensprung hinlegte merkte man daran, dass die Plätze im «Schärmen» weg gingen wie warme Weggli. Danach ging es aber rein in die Wärme. Beim Einspielen merkte man schnell, dass heute ein wichtiges Spiel auf dem Programm stand. Jeder war konzentriert und fokussiert auf seine bevorstehende Aufgabe. Die Vorzeichen standen somit gut, um hier im Spiel gegen den Leader (ja, die Redaktion muss aufgrund Recherchearbeiten zum Teil einen Blick auf die Tabelle werfen, obwohl dies den Spielern strikt untersagt wurde) etwas zu holen.

Die Spieler nahmen den Schwung aus dem Einspielen mit. Man war von Beginn an voll drin in der Partie und versuchte dem Gegner aus Münchenstein sein Spiel aufzuzwingen. Aber auch die Münchensteiner bewiesen, dass sie nicht zu Unrecht die Tabelle anführten. Es entstand eine äussert interessante und intensive Partie. Etwas zu übermotiviert war Höppli unterwegs, welcher nach rund 8 Minuten wegen übertriebener Härte auf die Strafbank wanderte. Da nahm wohl jemand den „Scharfmacher“ etwas zu ernst. Die Box hielt dem Druck der Basler aber Stand und überstanden die Strafe schadlos. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff seitens der Siggenthaler bewies Trobl Übersicht wie ein Steinadler und lancierte Füglister mit einem herrlich getimten Querpass auf der anderen Seite des Spielfeldes. Dieser bewies die nötige Ruhe und versenkte die Kugel routiniert im Tor. Geschlagene 11 Sekunden später war die Reihe an Bum-Bum-Bumbacher, welcher schon in den letzten Trainingseinheiten seine Torgefährlichkeit öfters unter Beweis stellte. Er reüssierte nach einem, wie soll man sagen, halbherzigen Schüsschen. «Das Trainertrio machte mir vor dem Spiel klar, ich solle öfters so unbeschwert agieren wie in den Trainings und die Kugel einfach mal auf’s Tor bringen. Diesen Input versuchte ich umzusetzen. Und siehe da, so schlecht war der Hinweis ja gar nicht», stellte der Torschütze mit einem Augenzwinkern fest. Ein Auftakt ganz nach dem Gusto des Trainerstaffs. Mit der 2:0 Führung im Sack verabschiedete man sich in die erste Pause.

Die Herren in schwarz knüpften nach der Pause dort an, wo man aufgehört hatte. Hinten ging man weiterhin entschlossen zu Werke. Kalt überspann den Bogen aber etwas und wurde von den Unparteiischen für einen Stockschlag für 2 Minuten kaltgestellt. Auch diese Unterzahlsituation überstand man problemlos und so konnte man den Fokus wieder auf den Angriff legen. Nach einem rüden Einsteigen zeigte das Schiedsrichterduo korrekterweise auf den Penaltypunkt. Das Trainertrio setzte bei der Ausführung auf eine frische Kraft von der Bank. Leider blieb Niederberger aber mit seinem Versuch am Schlussmann der Baselbieter hängen. Ein Rückschlag? Auf keinsten! Es war wiederum der in Torlaune aufgelegte Bumbacher, welcher mit einem Rush durchs Mittelfeld anzog. Mit seinem verdeckt abgegebenen Schuss düpierte er den Schlussmann der Baselbieter und erhöhte so das Score doch noch auf 3:0. Den Rest des Drittels schenken wir uns.

Es lief wie geschmiert. Alle zogen am gleichen Strang und so musste man sich auch für den Schlussabschnitt nicht verstecken. Die Baselbieter versuchten mit mehr Härte die Partie noch zu kippen. Der UHCO hielt aber dagegen. Blockte weiterhin viele Schüsse und wenn doch mal ein Ball in Richtung Tor flog, sass mit Frunz noch ein glänzend aufgelegter Torwächter zwischen den Pfosten, welcher die Bälle im Stile eines Wide-Receiver aus der Luft pflückte. Langsam aber sicher merkte man die Verzweiflung beim Gegner. Und so wussten sie sich nur noch mit unerlaubten Mitteln zu helfen, welche das Schiedsrichterpaar nicht duldeten und eine 2 Minuten-Strafe aussprachen. Die Basler standen sehr offensiv in der Box; ja was sollten sie auch anders tun, schliesslich rannten sie einem Rückstand hinterher. Mit dem grosszügigen freien Raum kamen die Siggenthaler aber irgendwie nicht klar. Es war schlicht ein «Geknorze» vor dem gegnerischen Tor und so schmolz diese Möglichkeit dahin. Kurz nach Ablauf der Strafe klappte es aber doch noch mit einem Torerfolg. Bei einem schnell vorgetragenen Angriff spielte Füglister zuerst Katz und Maus mit dem Gegenspieler, lancierte daraufhin den freistehenden S. Baumgartner, welcher quer legte für Pablo Huber (a.d.R. sein Oberlippenschmuck eine Augenweide für jeden Schnauzliebhaber). Huber musste daraufhin nur noch ins verlassene Tor einschieben; eine leichte Aufgabe für den Goalgetter. Dies war nun zu viel des Guten, dachte sich wohl ein Basler, welcher ausgerechnet am jüngsten Sprössling der Siggenthaler an die Gurgel ging. Das Unihockeyspiel nichts zu tun hat mit dem Ausüben gewisser Nahkampftechniken sahen auch die Schiedsrichter so und schickten den aufbrausenden Herrn unter die Dusche. Ausser einem rot angelaufenen Adamsapfel zog G. Baumgartner aber keine bleibenden Schäden davon. Somit erneutes Powerplay für den UHCO. Wiederum tat man sich schwer, doch diesmal nutzte man den Freiraum trotzdem noch aus. Schnauzer Huber auf den flott mitlaufenden Hitz, welcher mit voller Wucht das verlassene Gehäuse der Gäste traf – 5:0. „Nun gut, ich hätte wohl auch ein wenig Tempo rausnehmen können“, sagte er mit verschmitzten Lächeln beim Pressetermin. Da der Treffer nur 3 Sekunden vor Ende der Partie zustande kam, war es auch gleich der Schlusspunkt in diesem unterhaltsamen Spiel. Es durfte nicht nur einen Sieg bejubelt werden, sondern auch gleich den ersten Shutout der Saison, welcher sich Frunz mit seiner Leistung reglich verdient hat (a.d.R. das Team freut sich auf eine Ladung des beliebten Hopfentees).

Eine von A – Z überzeugenden Leistung aller Beteiligten bescherte dem Fanionteam eminent wichtige 3 Punkte. Warum nicht immer so wurde Trainer Widmer nach dem Spiel gefragt. «Eine sehr gute Frage, worauf ich so kurz nach Spielschluss keine Antwort darauf finde. Heute hat alles gepasst, es waren alle bis in Zehenspitzen motiviert und wollten unbedingt den Sieg einfahren. Diese Einstellung und Mentalität werden wir auch für die kommenden Spiele fordern», so der Coach. Ein wichtiger Schritt ist gemacht, die Reise ist aber noch längst nicht zu Ende. Die Saison ist noch lang und man wird auch in den kommenden Runden gefordert sein. Denn mit dem Sieg ist man nun das gejagte Huhn in der Gruppe, was die Aufgabe nicht unbedingt leichter macht.

Aufgebot UHC Obersiggenthal:

Baumgartner Gianni, Baumgartner Nico, Baumgartner Sascha, Bumbacher Dominik, Canzani Nico, De Santis Nicola, Frunz Andreas (T), Füglister Oliver, Haag Roman, Hitz Marcel,  Höppli Philip, Huber Lukas (C), Kälin André, Kalt Yannick, Leder Lukas, Niederberger Simon, Trobl Colin, Vogler Fabian (T), Weibel Dario

Telegramm:

13. Füglister (Trobl), 1:0

13. Bumbacher (S. Baumgartner), 2:0

38. Bumbacher, 3:0

56. Huber (S. Baumgartner), 4:0

60. Hitz (Huber), 5:0

News verfasst von Oliver Füglister

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