Glanzloser Sieg des Herren 1

08.10.2018

Als in Nussbaumen – abgesehen vielleicht von den letzten Heimkehrenden des Ausgangs – alle Dorfbewohner noch fest im Tiefschlaf waren, fanden sich die Herrenspieler des Fanionteams beinahe in der nächtlichen Dunkelheit zur 2. Meisterschaftsrunde im Unterboden ein. Für den einen oder anderen Spieler war dieser Treffpunkt eindeutig zu früh angesetzt. Die Augen klein wie ein Griesskorn oder gar ganz versteckt hinter einer düsteren Sonnenbrille war bei manch einem Protagonist festzustellen. Der Autotross machte sich auf zur (zum Teil viel zu) langen Reise nach Deitingen im Kanton Solothurn. Ein altbekannter Austragungsort, welcher grundsätzlich jeder Autolenker einwandfrei finden sollte. Nun ja, die einen Autos schafften die Reise innerhalb der normalen Richtzeit. Andere wiederum machten sich auf zur Expeditionsfahrt quer durch die Kantone Solothurn und Bern. Wie einst Vasco da Gama auf dem Schiff, reisten die tapferen Ritter heuer mit dem Auto über Stock und Stein immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Mit vielen neuen Erfahrungen über die 3 Seelendörfer Kriegstetten, Oekingen, Subingen und Derendingen trafen schlussendlich auch die letzten Gefährten in der Zweienhall in Deitingen ein. Viel Zeit um das Erlebte ihren Kameraden zu erzählen blieb ihnen aber nicht, denn nun wurde der Fokus auf das eigentliche Spiel gegen den UHC Riehen gerichtet. Um den Körper auf Betriebstemperatur zu bringen, jagte Captain Gilli seine Schützlinge (A.d.R. nicht alle waren darüber erfreut) im dichten Nebel sowie frostigen Aussentemperaturen durch das ländliche Bauerndorf. Die Shirts waren teils nass, ob vom Tau oder tatsächlich vom Schweiss sei mal dahingestellt; vermutet wird aber ersteres. Konzentriert verlief danach das erste Abtasten/Einschiessen in der Halle mit Stock und Ball. Aufgrund diverser ferien- oder verletzungsbedingter Absenzen konnten 2 neue Gesichter ausfindig gemacht werden. Staudenmann frisch aus dem Trainingslager mit der liechtensteinischen Nationalmannschaft eingerückt, verstärkte das Team ebenso wie Bertschi, welcher sich mit guten Leistungen im Herren 2 für Einsätze im Fanionteam aufgedrängt hat. Nun aber zum eigentlichen Geschehen an diesem Sonntag:

Der UHC Obersiggenthal startete von Beginn weg druckvoll. Man versuchte den Gegner aus Basel früh im Aufbau zu stören – und dies immer wieder mit Erfolg. Die Spieler brennten auf das erste Tor, versuchten aus allen Lagen zu schiessen. Doch es verging eine Weile, bis der Ball endlich im Netz zappelte. Gilli auf Zuspiel von Debütant Bertschi erwischte den gegnerischen Torhüter in altbekannter Eishockeymanier locker zwischen seinen Hosenträger. War der Bann nun endgültig gebrochen? Leider nein, man tat sich immer noch schwer. Der Gegner kam so immer wieder zu gefährlichen Kontern sowie Abschlüssen. Doch es blieb bei der 1:0 Pausenführung, welche zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient war. Man spürte, dass man den Gegner eigentlich im Griff hatte, aber irgendwie rollte der Ball noch nicht so richtig für die Mannen in Schwarz. So auch im 2. Durchgang. Zu kompliziert, manchmal zu eigensinnig oder schlicht Unvermögen im Abschluss machten die Ausgangslage nicht wirklich besser. Vermehrt machte sich der eigene Unmut bemerkbar und man setzte immer wieder zu einem unerlaubten Stockschlag an. Das blieb auch den Unparteiischen nicht verborgen, so schickten sie De Santis nach einem übermotivierten Einsatz auf die Strafbank. Das Boxplay funktionierte sehr gut. Hinten liess man nichts Gefährliches zu und Vorne konnte man einen gefährlichen Konter fahren, welcher aber leider nicht vollendet werden konnte. Ansonsten passierte nichts mehr im 2. Abschnitt und die Mannen zogen sich mit der 1:0 Führung im Rücken in die Katakomben zurück. Es war ein Spiel mit dem Feuer. Man war grundsätzlich besser als Riehen, aber es schlug sich zu knapp auf der Anzeigetafel nieder. Eine solche Ausgangslage kann auch schnell mal in die Hosen gehen. Im 3. und letzten Abschnitt versuchte der UHCO möglichst rasch die Entscheidung in diesem Spiel herbeizuführen. Und dies gelang 5 Minuten nach Wiederanpfiff auch. Ein mustergültig vorgetragener Konter schloss Keller oder besser bekannt als der Chäpsler nach magistralem Zuspiel von Kälin gekonnt und souverän, wie man es von ihm gewohnt ist, ab. Das Trainertrio sowie auch die restlichen Spieler atmeten auf – ein enorm wichtiger Treffer zum richtigen Zeitpunkt. Noch war die Partie aber nicht durch, mit einer erneuten 2 Minutenstrafe gegen Schüpbach schwächte sich das Team nochmals. Aber wie im 1. Unterzahlspiel funktionierte die Box auch in diesem sehr gut und so überstand man diese letzte heikle Phase vom Spiel unbeschadet. Beim 2:0 blieb es schliesslich bis am Schluss und so machte man sich mit 3 weiteren Punkten im Gepäck und dem Wissen über die nächste garantierte Hopfenlieferung (A.d.R. Besten Dank Fumi) auf dem Heimweg. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen keine Vermisstmeldungen vor, somit kann davon ausgegangen werden, dass alle den Heimweg gefunden haben – Bravo!

Es war kein schönes und auch nicht das beste Spiel, welches der UHC Obersiggenthal abgeliefert hat. Das Einzige was zählt und das ist das Wichtigste, sind die 3 erkämpften Punkte. Es benötigt aber eine Leistungssteigerung jedes Einzelnen, wollen sie auch in Zukunft die Punkte einheimsen. Vor allem die Offensiveabteilung blieb bei den ersten beiden Meisterschaftsspielen vieles schuldig. Mit «nur» 4 Toren sind sie noch nicht das Prunkstück der Siggenthaler. Es ist zu hoffen, dass sich dieser Knoten möglichst rasch lösen wird. Davon mal abgesehen kann der UHCO mit 5 Punkten aus 2 Spielen von einem geglückten Saisonauftakt sprechen.

News verfasst von Oliver

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