Eine weitere Runde weiter

02.07.2012

Der Schweizer Cup hat seine eigenen Gesetze, nicht nur im Fussball sondern auch im Unihockey…

Im 1/64-Final des Schweizer Cup wartete ein grosser Brocken auf die Obersiggenthaler: SV Waldenburg Eagles. Die Waldenburger sind in der 2. Liga zu Hause und haben in den letzten beiden Saisons jeweils stark vorne mitgespielt. Es fehlte nur wenig für den Aufstieg in die 1. Liga.

Für den UHCO schien die zweite Cuprunde von Anfang an unter einem schlechten Stern zu stehen. Als Unterklassiger hätte man eigentlich das Heimrecht, doch wegen dem Jugend- und Dorffest war die heimische Halle nicht verfügbar. Auch das Ausweichen auf eine Halle in der Region oder das Verschieben des Spiels war nach grossen Anstrengungen der Verantwortlichen nicht möglich. Also musste auswärts in Oberdorf BL gespielt werden. Der UHCO musste auch auf den Routinier Kistler verzichten, welcher in Kroatien den wohlverdienten Urlaub genoss. Und zu guter letzt war Torhüter Frunz schon die ganze Woche krank (es gab Gerüchte, dass er am Freitag wieder fit war, doch nach seinem Besuch in der UHCO-Sunshine-Bar am JUDOFE erlitt er wieder einen Rückfall…).

Doch all diese Umstände schienen den Jungen-Wilden aus Obersiggenthal nicht die Lust am Unihockey genommen zu haben.

Der Trainerstaff des UHCO hatte seine klaren Vorstellungen, wie man gegen die Waldenburger aufspielen musste, wenn man eine Chance haben wollte. Die Devise lautete Hinten kompakt stehen und dann mit schnellen Gegenstössen die nötigen Tore erzielen (böse Zungen sprachen von dem wenig attraktiven „FC Chelsea-Stil“).

Zu Beginn waren die Waldenburger auch mehrheitlich in Ballbesitz. Doch die Obersiggenthaler machten vor dem eigenen Tor gut die Räume eng und so gelang es den Waldenburgern nicht, wirklich gefährlich vor dem Tor aufzutauchen. Und dann geschah das, was aus Sicht der Obersiggenthaler geplant war: mit einem schnellen Vorstoss markierte Füglister den 0:1 Führungstreffer. Leider war die Freude nur von kurzer Dauer, denn nur wenige Sekunden nach dem Führungstor glichen die Adler aus. Dies war äusserst unglücklich, doch wirkten die Obersiggenthaler wenig geschockt. Sie spielten ihr „Chelsea-Spiel“ weiter und wurden dann auch vor Ablauf des ersten Drittel noch belohnt. Auch zu diesem Tor gab es wieder eine Parallele zum Fussball: Niederberger (welcher sich im Erstrundenspiel verletzt hatte, aber wieder voll fit war) montierte auf zuspiel von Gilli den Ball mit einem äusserst satten Schuss unter der Latte wie Mario Balotelli gegen Deutschland. Nur der Torjubel fiel etwas verhaltener aus (wahrscheinlich weil Nedi (noch) nicht über die gleichen Muskelmassen verfügt). Nedi holte sich dann kurz vor Ablauf des ersten Drittel noch eine Strafe. Dann ertönte die Pausensirene.

Das zweite Drittel mussten die Obersiggenthaler mit vier Feldspielern beginnen. Und es kam zum Schreck für die Waldenburger und deren Fans zu einem wunderschönen Shorthander. Goalie Frunz, welcher schon in der ersten Cuprunde mit zwei Assists auf sich aufmerksam machte, lancierte Füglister und dieser verwandelte gekonnt. Zwischenstand: 1:3. Danach machten die Waldenburger immens Druck und das Spiel wurde ruppiger. Ein Waldenburger versuchte dann hinter dem Tor einen Airhook-Trick und traf dabei Goalie Frunz mit dem Stock an der Maske, der Ball lag im Slot und wurde dann von den Waldenburger in das Tor gestochert. Aus Sicht der Unparteiischen ein reguläres, aus Sicht der Obersiggenthaler ein klar irreguläres Tor. Alle (zum Teil heftigen) Proteste halfen nichts, das Tor zählte. Die Obersiggenthaler waren in der Folge mehr mit reklamieren und motzen beschäftigt, als mit Unihockey spielen. In dieser Phase holte Marcel Hitz eine dumme Strafe welche aber zum Glück ohne Folgen war. Danach erhielten die Adler noch eine Strafe. Obersiggenthal spielte aber kein gutes Powerplay. Die Waldenburger nutzten in ihrem Unterzahlspiel die allgemeine Unkonzentriertheit der Obersiggenthaler mit einem Freistosstor aus. Stand nach zwei Dritteln: 3:3.

Die Obersiggenthaler merkten zum Glück, dass mit dieser Spielweise nichts zu gewinnen ist. Sie versuchten wieder wie zu Beginn des Spiels aufzutreten: ruhig und konzentriert. Dies gelang ihnen auch. Füglister, welcher in einer beneidenswerten Form aufspielte, erzielte im dritten Drittel seinen persönlichen dritten Treffer was die 3:4 Führung für Obersiggenthal bedeutete. Waldenburg war allgemein aber weiterhin mehr am Drücker, konnten aber den Abwehrriegel der Obersiggenthaler nicht entscheidend durchbrechen. So blieben die Waldenburger lange ohne Torerfolg. Und dann kam der grosse Auftritt von Jonas Frunz: Er umspielte den gegnerischen Verteidiger mit einem Doppelpass mit der Bande und versorgte den Ball via Pfosten im gegnerischen Tor. Ein sensationeller Treffer! Die Freude über die 3:5 Führung war riesig. Die Waldenburger gaben sich aber noch nicht geschlagen, sie drückten auf das Obersiggenthaler Tor. Doch Torhüter Funz zeigte in dieser Phase, dass er nicht nur mit entscheidenden Pässen Tore vorbereiten, sondern auch mit grandiosen Paraden Tore verhindern kann. Doch leider musste er sich noch einmal von sich selber bezwingen lassen. Er lenkte einen Schuss des Gegners in das eigene Tor. Zwischenstand: 4:5. Die Waldenburger versuchten in der Folge alles um den Ausgleich zu erzielen. Ohne Erfolg. Die Schlusssirene ertönte und es stand 4:5 für den UHC Obersiggenthal.

Der Schweizer Cup hat seine eigenen Gesetze, nicht nur im Fussball sondern auch im Unihockey… Diese Weisheit hat sich bewahrheitet. Der UHC Obersiggenthal steht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in der dritten Runde des Schweizer Cup.

Frunz Andreas (0/1), Leder (0/0), Hitz Michael (0/0), Gilli (0/1), Niederberger (1/0), Hitz Marcel (0/0), Keller (0/0), Frey (0/0), Haag (0/1), Füglister (3/0), Höppli (0/1), Frunz Jonas (1/0), Rothe (0/0), Vogler (0/0)

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